Grosse Vergleiche

Richard Parson, Chef des weltgrößten Medienkonzerns Time Warner im Handelsblatt-Interview :

Frage: Weltweit bröckeln die Auflagen von Zeitschriften und Zeitungen. Wie sehen Sie die Zukunft Ihrer eigenen Blätter?
Antwort: Warum starben die großen Eisenbahngesellschaften? Sie glaubten, sie wären im Eisenbahngeschäft. Tatsächlich waren sie aber im Transportgeschäft. Wir versuchen, diese Fehler nicht zu machen. Wir sind daher nicht im Magazingeschäft, sondern im Verlagsgeschäft.


Nachtrag:
Hier der Link zum gesamten Interview.

Intime Geständnisse

Aufgrund des spärlich gesäten Schlafs am Wochenende war ich leider nicht in der Lage, ein Buch zu lesen den Tatort im Ersten zu schauen („Der Kölner Tatort?“ – „Och nö.“). Stattdessen wich ich zunächst auf eine Viertelstunde „(T)Raumschiff Surprise“ aus („Hab ich noch nicht gesehen“). Das wurde allerdings so unerträglich, dass mir nichts Anderes übrig blieb (Aufzuklärender Tatort-Mord war bereits gesendet), als auf VOX umzuschalten und das Promi-Dinner zu gucken. Erkenntnis: Michaela Schaffrath trägt seltsame Föhnfrisuren, Jana Ina hat hauptsächlich Fotos von sich und ihrem Freund in ihrer Wohnung hängen, diesen RTL-Moderator, der als Journalist bezeichnet wurde, fand ich erst doof, dann sympathisch und dann wieder doof, weil er fest davon überzeugt war zu gewinnen. Und Joey Kelly hat gewonnen. Immer diese Perfektionisten.

Georg Meck in der FAS über die Machenschaften eines Hamburger Anwalts im Fall der Media-Saturn-Holding:

Brenzlig würde es für ihn erst dann, wenn nachzuweisen wäre, daß die Abmahnungen zentral gesteuert werden und daß die Media-Saturn-Holding die einzelnen Märkte vorschickt, um die Wettbewerber von mehreren Seiten in die Zange zu nehmen. Solche „Konzernsalven“ wären mißbräuchlich. Die bloße Häufung der Verfahren sei dafür aber kein Indiz, bestätigte jüngst das Münchner Landgericht die Auffassung des Media-Marktes, der stets auf seine spezielle Konstruktion verweist: Jeder der 215 Märkte in Deutschland tritt als eigenständige GmbH auf, mit eigenen Geschäftsführern.

Alkohol ist auch eine Lösung

Sie leiden an Husten und Schnupfen? Das muss nicht sein. Einfach mehr als einen Gin Tonic trinken und abwarten. Schon nach wenigen Schlucken ist die Nase frei. Der Rest ist Prophylaxe.

(Dank an Sebas für diesen hausfraulichen Tipp.)

TV-Filmvorschau (43) – Classic Version

Samstag, 4.11., 20.15 Uhr: „Das Versprechen“ (Sat.1)
Sean Penn führte Regie bei diesem Thriller, in dem Jack Nicholson einen Polizisten spielt, der kurz vor seiner Pensionierung noch einen Kindermord aufklären will.

Sonntag, 5.11., 0.05 Uhr: „Kops“ (NDR)
Ich habe ja eine Schwäche für schwedische Filme und deshalb empfehle ich diesen hier, obwohl ich ihn nicht gesehen habe: Da es in dem schwedischen Städtchen Högsboträsk seit Jahren keine Verbrechen gibt, will die Verwaltung die Polizeiwache schließen. Damit wollen sich die Polizisten nicht abfinden und inszenieren Verbrechen. Wie gesagt, einen deutschen Film mit dieser Handlung würde ich wohl nicht empfehlen.

Sonntag, 5.11., 1.30 Uhr: „Open Hearts“ (NDR)
Einer dieser schönen Filme mit Paprika Steen. Wird mal wieder durchgereicht.

Sonntag, 5.11., 23.15 Uhr: „Höllentour“ (HR)
Der Tour-de-France-Film mit Pepe Danquart wird mal wieder rumgereicht.

Montag, 6.11., 0 Uhr: „Schau mich an“ (Das Erste)
Die unscheinbare Tochter eines bekannten Pariser Schriftstellers kämpft um Anerkennung. Französische Film, der vielversprechend klingt.

Montag, 6.11., 0.15 Uhr: „Gegen die Wand“ (Arte)
Klickst du hier, weißt du mehr.

Mittwoch, 8.11., 21.45 Uhr: „Alles auf Zucker“ (BR)
Wird rumgereicht: Klickst du hier, weißt du mehr.

Mittwoch, 8.11., 23.25 Uhr: „Meschugge“ (BR)
Hab ich damals nicht gesehen, könnte ich wohl jetzt mal tun.

Freitag, 10.11., 23.30 Uhr: „Birkenau und Rosenfeld“ (Das Erste)
Klingt gut und ist mit August Diehl und Anouk Aimée auch gut besetzt: Eine KZ-Überlebende fährt das erste Mal wieder ins KZ Birkenau und lernt dort einen Fotografen kennen, der ein Nazi-Enkel ist.

Befindlichkeitsscheisse (10)

Da freut man sich, das erste Mal an diesem Tag eine freie Nase zu haben und Gerüche wahrzunehmen (Kaffeeduft, beispielsweise), da setzt sich in der S-Bahn mir gegenüber ein nach Bier stinkender Penner. Na, vielen Dank auch.

Einmal Jackson Pollock sein

Alle, die mal lesen wollen, was Wirtschaftsjournalisten eigentlich so machen, sollten den Artikel im „Rheinischen Merkur“ lesen.

Zudem hatte gerade der Börsenboom eine Flut neuer Wirtschaftsjournalisten hervorgebracht, deren Qualifikation durchaus anzuzweifeln wäre. Nicht von ungefähr brachte Tenhagen pikante Beispiele, wie etwa private Krankenversicherungen neue „Reformmodelle“ für das Gesundheitswesen lancieren könnten, die ohne entsprechende Prüfung und Quellenangabe in der Wirtschaftspresse landen würden. Kaum schmeichelhafter waren für renommierte Blätter Beispiele von „Kooperationen“ mit den Objekten ihrer Berichterstattung, etwa von Finanzzeitungen, die mit Fonds zusammenarbeiteten.

Leidensfähig

Nachdem in der vergangenen Woche gleich drei Kollegen mit einer Erkältung durch die Gegend liefen, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch ich durch die Gegend schniefte. Und natürlich konnte ich den gestrigen Feiertag dann auch richtig genießen. Ich trank Tee, litt ein bisschen vor mich hin und verkündete dem Mann meines Herzens nicht ohne Stolz, was ich mir da eingefangen hatte: den gemeinen Männerschnupfen. Ich jammerte, so gut ich konnte!

Nun scheint eine solche Krankheit durchaus Neid hervorzurufen. Denn als der Mann am Abend aus meiner Sicht solidarisch hüstelte, erklärte er, jetzt ja hoffentlich nicht vom gemeinen Männerhusten befallen zu sein. Pffh. Hab ich halt nur nen Frauenschnupfen.

Über halb gelesene Bücher

Eines der schlimmsten Bücher, das mir eine Buchhändlerin einmal empfohlen hat, ist „Cookys“ von Werner Köhler. Und dieses Buch ist auch ein wunderbares Beispiel dafür, dass man Bücher, die von Elke Heidenreich mit den Worten „Ein Buch, dessen Lektüre satt und glücklich macht“ lobt, einfach vergessen muss.

(So. Und nun packe ich dieses Scheiß-Buch endlich in den Schrank, nachdem es nun seit Monaten neben meinem Bett lag. Bis Seite 141 gequält. Gescheitert.)