Google vs. Tomtom

Das Tolle an Tomtom ist ja, dass man nicht nur auf direktem Weg von einem Ort zum anderen kommt. Das Tolle an Tomtom ist ja auch, dass ersiees man damit auch Tankstellen findet. Oder Apotheken. Oder Andachtsstätten, Eislaufbahnen, Flughäfen, Kinos, Mietautoparkplätze. Na, oder einen Haribo-Shop. In Neuss. Sagt Tomtom. Natürlich wäre ein Haribo-Shop geradezu großartig. Wenn es ihn geben würde. Also haben der Mann meines Herzens und ich uns heute aufgemacht, um zum Haribo-Shop zu fahren. Nach Neuss. Und was war? Nix. Gab keinen Haribo-Shop. Nur eine Maoam-Fabrik.

Beim Suchen über Google habe ich dann diese Seite hier gefunden: Haribo-Shop in Neuss. Beim Suchen der Adresse über Tomtom dann folgende Entdeckung: Der Haribo-Shop muss umgezogen sein. Um exakt 900 Meter.

Ob Google diese Runde wirklich gewinnt: Ihr erfahrt es. Hier. Demnächst.

Mehr Kryptik (11)

Das ist ein schöner Text über den New-York-Times-Redakteur David Carr, der auch ein Blog schreibt und das erste Mal seine Leser richtig wahrnimmt.

(via)

Liebe Leser,

ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es vermutlich schwerfällt, so offen zu sein. Allerdings würde ich schon sehr gerne wissen, wer nachdem er mit dieser Suchanfrage hier aufgeschlagen ist, zum Stammleser geworden ist.

(Auf der ersten Ergebnisseite bei Google. Mannmannmann. Blogs sind Teufelszeug.)

Für immer
Eure Franziska

TV-Filmvorschau (52)

In dieser Woche habe ich noch jemanden getroffen, der die TV-Filmvorschau mag. Das baut auf. Und lässt mich sogleich ganz viele Filme finden.

Samstag, 13.1.
22.40 Uhr: „Vergiss Amerika“ (Bayerisches Fernsehen)
Hab ich glaub ich noch nicht gesehen. Regie-Debüt von Vanessa Jopp. Film über drei Jugendliche im Osten, mit ihren Träumen, Lieben und allem, was dazu gehört. Mit Marek Harloff.

23.45 Uhr: „Dogville“ (WDR)
Einer meiner Lieblingsfilme 2003. Klickst du hier, erfährst du mehr. Also ein bisschen. Ist schließlich schon ne Weile her.

Und sonst:
Also bei mir Geburtstagsparty.

Sonntag, 14.1.
0.05 Uhr: „Alaska.de“ (Bayerisches Fernsehen)
Das ist doch dieser Film, für den Jana Pallaske so gelobt wurde.

1.15 Uhr: „Secretary“ (MDR)
Was ist denn hier los, so viele gute Filme in einer Nacht? Maggie Gyllenhaal als die Frau, die sich gerne von ihrem Chef züchtigen lässt…

Und sonst:
Darf ich das zugeben? Trash lässt grüßen: Letzte Woche fand ich ja „Rach – Der Restauranttester“ nicht soo schlecht… (19.05 Uhr, RTL)

Montag, 15.1.
20.15 Uhr: „Raus aus Amal“ (Tele 5)
Schwedisches Teenagerdrama: Zwei Mädchen und die ersten sexuellen Kontakte mit dem eigenen Geschlecht. Naja. War schön, der Film. Is aber eher ein Frauending.

22.50 Uhr: „Okay“ (MDR)
Sollten mal wieder Paprika-Steen-Wochen eingeläutet werden? Klickst du hier, erfährst du mehr.

Und sonst:
Wachbleiben bis 2 Uhr, um die Golden-Globe-Verleihung zu schauen?

Dienstag, 16.1.
20.15 Uhr: „2030 – Aufstand der Alten“ (ZDF)
Empfehle ich mal ungesehen, weil ich den Film vom Thema her interessant finde. Werde ich aber nicht sehen können wegen Spätdienst. Erster Teil des Dreiteilers.

Und sonst:
!!!!!!!! Ricky! In Extras! Hach! Eine der besten Serien der Welt! Wer das nicht guckt, ist selber Schuld (20.15 Uhr, Comedy Central früher Viva Plus)!

Mittwoch, 17.1.
Und sonst:
Geht ins Kino!

Donnerstag, 18.1.
20.15 Uhr: „2030 – Aufstand der Alten“ (ZDF)
Zweiter Teil des Dreiteilers.

Und sonst:
Ich glaub, ich hab bald einen neuen Lieblingssender: „Arrested Development“ wollte ich ja auch schon immer mal schauen, weil so viele davon schwärmen (20.15 Uhr, Comedy Central).

Freitag, 19.1.
Und sonst:
Man könnte sich ja mal die Verleihung des Bayerischen Filmpreises gucken (19 Uhr, Bayerisches Fernsehen).

Und dann sagte er „Wie du den Abend fandest, kann ich dann ja in deinem Blog nachlesen.“ Wie du möchtest, diesen Wunsch erfülle ich dir:

Lieber D.,
das war ein sehr schöner Abend. Sollten wir wieder öfter machen!

Liebe Grüße
F.

(Auch ne tolle Geschäftsidee. „Sie wollen gerne einmal gegrüßt werden? Kein Problem! Einfach den Wunschtext bei „Verwendungszweck“ im Überweisungsträger eintragen – fertig. Nur wenige Stunden nach Eingang des Geldbetrages steht ihre Nachricht auf franziskript.de!“ Interesse anyone?)

Geheimnisse, die ich nie gelüftet hätte ohne frühdienst

Wenn tagsüber Radio Multikulti dudelt, reden die kurz nach sechs auf türkisch mit dir.

„Horch und Guck“ ist schon ein sehr guter Name für eine solche Zeitschrift. Muss man ja nochmal betonen, wenn es das Blatt womöglich bald nicht mehr gibt.

FILM: Lichter der Vorstadt

Es passiert nicht wirklich oft, dass ich Tage brauche, um mir darüber klar zu werden, ob ich einen Film mochte. Oder nicht. Und wenn ich ehrlich bin, kann ich auch immer noch nicht richtig sagen, ob ich den neuen Film von Aki Kaurismäki gut, mittelmäßig oder naja, nicht so gut fand. Kaurismäki ist der Mann der großen Einstellungen: Wunderbare Bilder, farblich alles stimmig, die Musik perfekt auf die Szenen abgestimmt. Kein Zweifel, allein aus diesem Grund lohnt es sich, diesen Film zu sehen.

Und doch zweifle ich noch: Der Grund liegt wohl darin, dass mich der Hauptcharakter dieses Films so wahnsinnig genervt hat. Dieser Koistinen, ein Wachmann, der nichts weiter hat als seinen Job, seine kleine Wohnung. Nach der Arbeit zieht er allein durch die Bars der Stadt, auf der Suche nach Aufmerksamkeit. Koistinen ist ein Mensch ohne soziale Kontakte, seine Arbeitskollegen meiden ihn, vielleicht meidet auch er sie.

Und doch hat er sich nicht aufgegeben; er hat sogar Pläne, Pläne für die Zukunft, die zwar unrealistisch sind, aber das ist egal. Und dann tritt Mirja in sein Leben, ein blondes Wesen, das Koistinen neue Hoffnung gibt: Hoffnung auf Liebe. Doch leider hat Mirja mit Koistinen andere Dinge for: Sie nutzt ihn aus, macht sich sein Wissen als Wachmann des Shoppingcenters zu nutze, um dort zunächst einzubrechen und ihn dann als Dieb an die Polizei auszuliefern.

Doch Koistinen ist nicht dumm, er merkt sehr bald, dass er hier übers Ohr gehauen wurde, doch das, was mir die immerhin nur 77 Minuten des Films so unerträglich gemacht haben, war die Tatsache, dass dieser Koistinen nichts tut. Er sieht, wie Mirja ihm den Schmuck und die Schlüssel unterschiebt, bestreitet auch vor der Polizei nichts, nein, er fügt sich seinem Schicksal.

Für mich als Zuschauer war es fast unerträglich, zuzusehen, wie dieser junge Mann, der zudem ja gar nicht mal so schlecht aussah, so völlig regungslos sein Leben über sich ergehen lässt. Dabei gibt es immer wieder Szenen, in denen man hofft, dass er nun endlich erwacht aus seiner Starre. Die Hoffnung auf eine neue Liebe zur Imbiss-Frau, die Entlassung aus dem Gefängnis, die Suche nach einer Arbeit, die sogar gelingt, doch dann immer wieder diese Rückschläge: das Zerreißen des Briefes, das erneute Treffen auf Mirja und ihren Komplizen, der ihn wieder arbeitslos macht. Und dann rennt er völlig kopflos mit einem Frühstücksmesser bewaffnet auf den Freund dieser Mirja zu und landet verprügelt auf einer Baustelle.

Und dann kommt sie, die wohl zweitgrößte Szene des Films: Koistinen am Ende, ermattet aber nicht ohne Stolz verspricht er, in genau diesem Moment nicht zu sterben. Der Zuschauer, erleichtert, nicht weil er den Rest an Stolz nicht verloren hat, sondern auch, weil der Film ein Ende gefunden hat. Und zwar eines, dass noch einmal Hoffnung gibt.

Die größte Szene des Films hingegen ist die, die Kaurismäki seinen Zuschauern nur unterschiebt. Es ist der kurze Moment, in dem wir Koistinen das einzige Mal lachen sehen. Es ist der Moment, in der er endlich dazu gehört, zu einer Gruppe. Tragischerweise spielt diese Szene auf dem Gefängnishof. Wir sehen ihn rauchen, mit der Sonne im Gesicht. Alle in ihrer Häftlingskleidung, alle gleich. Endlich.

Da hier meines Wissens einige Bauer-Angestellte mitlesen, verweise ich mal auf diesem Weg auf einen Text im Zeitschriftenblog.