Fotosfotosfotos

Ja, ich weiß ja: Urlaubsberichterstattung ist der absolute Quotenkiller. Aber da müsst ihr jetzt durch, denn in Barcelona habe ich auch viele schöne Bilder gemacht. Alle kann man sich bei flickr angucken. Hier meine Lieblingsbilder vom ersten Tag.


Vergessen wie dieses Gebäude nochmal heißt, ich weiß nur noch, dass dieses hier nicht von Norman Foster ist.


Dies hier zeige ich ausschließlich aus ästhetischen Gründen. Und zum Neidischmachen wegen des blauen Himmels.


Der Hammer-Blick vom Montjuic. Ausm Bus rausfotografiert.


Das Super-Suchbild: Spot Kolumbus.


Und eine dieser vielen wirklich schönen Hausfassaden. Hach.

Sicherheit geht vor!

IMG_3637.jpg

Ich kann es leider nicht so schön schreiben, wie Herr Paulsen. Aber. Ich kann wirklich nicht verstehen, warum eine Flasche, in die zwar 145 ml reinpassen, die aber de facto höchstens mit 30 ml gefüllt war, nicht durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen kommt. Und dann würde mich auch nochmal interessieren, was die Sicherheitsbeamten am Abend so mit den erbeuteten Flüssigkeiten so anstellen. „Oh, Dr. Hauschka. Na, ist eh fast alle, das schmeiß ich weg!“ – „Mmh, lecker Konfitüre. Meine Frau war eh sauer, dass ich gestern so spät und dann auch noch mit Fahne nach Hause kam.“

Barcelona (5)

Da beschwert sich doch glatt ein Leser, dass ihm der Sinn dieser Reise nicht ganz erschließt. Na, gut, erkläre ich mich einmal, obwohl ich das ja eigentlich höchst ungern tue. Ich bin nach Barcelona gefahren, weil ich erstens noch nie da war, zweitens, schon immer mal gerne hinwollte und drittens eine Freundin gerade dort ihr Auslandssemester absolviert und dringend besucht werden musste.

Und an meinem letzten Tag dort brach die Sucht wieder richtig aus: Da ich früh wach war, die Gastgeberin aber noch tief und fest schlief, duschte ich schon mal, um dann einfach schon mein Vormittagsprogramm zu starten: Ab in einen Starbucks, zum Frühstück, und Zeitung lesen. Erst ausführlich den „Guardian“, dann noch die „Süddeutsche“ hinterher – großartig. Und wenn ich dann fertig gelesen habe, dann weiß ich wieder, dass ich wohl doch nicht so falsch lag, mich für diese Art von Job zu entscheiden.

Dann noch ein bisschen durch die Straßen schlendern, Geschenke kaufen, sich mit der Gastgeberin verabreden, in der Sonne Mittagessen, packen und irgendwann zum Flughafen. Das lustige an Flughäfen bzw. an Flügen nach Deutschland sind die deutschen Fluggäste. Sollte mal irgendjemand die Game-Show „Spot the German“ ins Fernsehen bringen, ich würde mich sofort anmelden. Aus irgendwelchen Gründen hatte Air Berlin nämlich eine falsche Zeit in die Flughafencomputer eingegeben. Am Check-in wurde aber bereits darauf hingewiesen, dass diese Zeit falsch sei. Doch natürlich bildeten sich dann ab Ausgang 46 Menschentrauben mit hektisch um sich blickenden Menschen, die beharrlich wiederholten, dass das doch jetzt sehr verwirrend sei. Jeder neu ankommenden Person näherten sie sich schnell, um auf den Fehler hinzuweisen, nicht ohne diesen herablassenden Unterton „Hach, die Spanier, die haben es ja nicht so mit Genauigkeit“. Als dann noch irgendeiner die Vermutung äußerte, dass der Flieger mit großer Wahrscheinlichkeit nach Köln und nicht nach Düsseldorf fliegen werde, brach in einem anderen Grüppchen Panik aus. Das Pärchen hinter mir malte sich beim Einstieg in den Bus dann aus, wie sie denn die Reise zum Düsseldorfer Flughafen gestalten, um dort ihr Wägelchen abzuholen. Doch der Spaß wurde noch größer, denn lustigerweise hatte sich Air Berlin noch ein kleines Verwirrspiel für die Fluggäste ausgedacht: Einfach mal nicht mit einem herkömmlichen Air-Berlin-Flieger fliegen, sondern einen von LTU hinstellen. Das führte dann leider klischeemäßig zu weiblichen Ausrufen wie „Jetzt gibt’s hier nicht mal unser Flugzeug“ und männlichem Beschwichten „Die haben die doch gekauft“. Ja, liebe Frauen, manchmal muss man eben auch den Wirtschaftsteil lesen.

Da ich alles ausgelesen hatte (und mein Buch in Barcelona gelassen hatte), musste ich Bord-Radio hören. Das wurde von Antenne-Bayern-Moderator Irgendwas Weiss moderiert. Wer glaubt, dass schlimme Zoten mittlerweile aus dem Radioprogramm verbannt worden sind, der irrt. Es gibt nämlich noch Herrn Weiss.

Barcelona (4)

Laange geschlafen. Ich war aber auch fertig, Mannmannmann. Frühstück. Diesmal gemeinsam. Dann Unmengen von Menschen in den kleinen Gassen. Wir kommen an einem Platz vorbei, auf dem viele Nikon-Luftballons herumgetragen werden. Und Menschen rumstehen. Erst dann sehe ich, dass die meisten von ihnen fotografieren. Mit Nikon-Kameras. Auch ne tolle Form des Flashmobs, einfach irgendwo hinstellen und Leute fotografieren, die Leute fotografieren. Doch wir ziehen weiter zum Hafen. Das Wetter ist traumhaft. Ich esse ein Eis (Calippo Orange-Ananas), mir geht es gut.

Leider habe ich aber für die hiesigen Verhältnisse die falschen Socken mitgenommen und gestern auch noch die falschen dazu gekauft – sprich ich schwitze an den Füßen. Nicht lecker, wie sich die meisten vorstellen können. Und eigentlich auch nichts fürs Blog, aber was soll’s. Ich kaufe mir also bei Women’s Secret so halbe Socken für Turnschuhe und schwitze nicht mehr, weil ich mir meine Jeans hochkremple uns so sogar noch ein bisschen Luft an meine Beine lasse. Wir laufen dann immer weiter am Strand entlang, später sitzen wir da rum, lassen uns die Sonne aufs Gesicht scheinen und lesen Zeitung (Sunday Times, News of the World). Das Leben ist großartig. Meins zumindest.

Wir reden viel in diesen Tagen. Über Barcelona, das Leben, die Familie, Pläne, über was man so redet, wenn man sich lange nicht gesehen hat. Und doch erzählt sie erst heute, was sie wirklich bewegt. Und ich bin hilflos.

Der Nachmittag endet mit Essen – ne Fischplatte für zwei, etwas, was ich im Urlaub mit männlicher Begleitung leider nie essen kann (es sei denn ich ess die Fischplatte für zwei alleine). Dazu Rotwein. Satt und angetrunken laufen wir langsam nach Hause.

Barcelona (3)

Ich weiß wieder, warum ich kein WG-Mensch bin. Weil ich nämlich ein respektloser Mensch bin. Das musste ich mir zusammen mit meiner Gastgeberin nämlich heute morgen anhören. Wir seien respektlos, weil wir nicht auch noch den Tisch für die anderen gedeckt haben. In WGs muss man also davon ausgehen, dass alle gleichzeitig frühstücken wollen, obwohl sie kurz zuvor den Tisch mit ihren Notebooks zustellen. Seltsame Sitten.

Ansonsten kann ich gerade nicht mehr gehen. Selten haben mir meine Füße mehr wehgetan. Und das kam so: Morgens erst mit der Bahn zur Sagrada Familia (Eine Baustelle ist eine Baustelle), dann weiter zu diesem Parc Güell, wo sich ebenfalls Herr Gaudi hat austoben dürfen (voll, zu warm, weil plötzlich doch noch die Sonne herausgekommen ist, aber so richtig), dann wieder nach Süden, ausgestiegen an der „Diagonale“, um dann die Rambla de Catalunya (Mannmannmann, haben die hier viele Weltkulturerbes) runterzuschländern. Dann Hunger, zu den Markthallen, in einem Fresc Co. ziemlich gesund vollgefuttert. Kurzer Zwischenstopp, um die Einkäufe abzuladen (Warum musste ich Socken vergessen?, Schuhe). Weiter zum Parc de la Cuitadella, Fotosession beim Mammut, unzählige Gassen, irgendwann im gotischen Viertel und an der Kathedrale vorbei. Dort tanzenden Menschen zugeguckt. Nicht nur Alten, nein, auch ein Grüppchen Junger war dabei. Sah lustig aus. In Englisch versucht, herauszufinden, warum die da tanzen, knallhart abgeblitzt, solange die Gastgeberin genervt, für mich auf Spanisch zu fragen: Die treffen eigentlich jeden Samstag irgendwo zum Tanzen, diese Katalanen.

Dann weitere Gassen zum Placa de Catalunya in die U-Bahn zum Placa d’Espanya, um kitschiges Wasserkonzert anzugucken (Video folgt!).

Zurück. Und ins Bett.

Barcelona (2)

Der erste richtige Tag in Barcelona. Erst Frühstück in der WG. Wir waren als erstes wach, also konnten wir auch als erstes duschen. Nicht so schlecht. Doof nur, dass selbst die WG-Bewohner nicht so recht wissen, wie man in dieser Dusche warm duschen kann, also durchgehend warm. Das wird also morgen früh wieder ein Spaß.

Ich hatte mich für das Touri-Programm entschieden: Bustour. Zuerst die rote Linie. Die führte mich durch den Norden. Leider hatte ich vergessen, dass es zu dieser Zeit schon recht kühl ist. Zumindest wenn man in einem offenen Bus sitzt. An der Ampel war alles schön, schließlich gab’s keinen Wind, doch auf der Fahrt war’s leider nicht so super. Irgendwann konnte ich nicht mehr, mir war schweinekalt und ich musste leider aussteigen und im Starbucks was Warmes trinken.

Dann noch die blaue Tour. Die führt durch den Süden, am Hafen entlang. Das war schön. Ich mag ja sowieso lieber Wasser, daher.

Und wie das dann so ist, hat man nach diesem vielen Rumgefahre auch noch Hunger. Ich entschied mich für ein Restaurant und für ein Menü: Nudeln mit Meeresfrüchten in Tomatensoße (bisschen kalt, aber ok), danach gegrillter Schwertfisch mit Salat (mit viel Knofi) und ein Dessert (Mousse au Chocolat) plus Weißwein – 10 Euro.

Dann shoppen. Und da gesellte sich auch meine Gastgeberin zu mir. Ist ja selten geworden, dass ich in weiblicher Begleitung shoppen gehen kann. Muss man also genießen.

(Rock und Jacke. Und tolle Stiefel gesehen. Im Moment noch zu teuer. Morgen nochmal hingehen.)

Barcelona (1)

Ich wohne nicht weit entfernt von der Kathedrale. Dorthin zu kommen, war allerdings einfach, da meine Gastgeberin mir genau gesagt hat, in welchen Bus ich steigen und wo ich aussteigen muss. Hab ich auch alles gemacht. Leider saß neben mir ein seltsamer Deutscher, der, nachdem er saß, sofort seine diversen Stadtpläne zückte und herauszufinden versuchte, wo er sich gerade befindet. Leider tat er dies nicht alleine, sondern versuchte mich die ganze Zeit, in ein Gespräch zu verwickeln. Und ich wollte doch eigentlich viel lieber noch ein bisschen dem Ohrensessel lauschen.

Nach dem Tasche abladen, irrten wir ein bisschen durch die Stadt, die Ramblas entlang, einen Abstecher zu La Boqueria, diesem Obstmarkt-Ding. Da eine Folge „Franzis Früchte“ drehen, das isses.

Barcelona

So, die Geschenke sind alle eingekauft, die Sachen gepackt, jetzt mach ich mir noch eine letzte Mahlzeit und dann bin ich weg. Also, wenn ich trotz Bahnstreik heile und rechtzeitig am Flughafen ankomme.

FILM: Ein spätes Mädchen

Fritzi Haberlandt und Matthias Schweighöfer – muss man gucken. Wie sie die steife, früh gealterte Henriette spielt und er – ohne ein Wort sagend – ihr zuhört und durchaus fasziniert zu sein scheint, von dieser fremden Welt. Es macht Spaß, den beiden dabei zuzugucken, auch wenn einen das Ende dann doch etwas unbefriedigt zurücklässt. Sein Besuch, er hat in ihrem Leben ein bisschen Staub aufgewirbelt. Und das scheint für die Frau, die sich fast nur mit alten Menschen umgibt, durchaus ein Erfolg zu sein.

Wie viel Gore steckt in mir?

(Ichauchichauchichauch)

Gutmensch

– Ich trinke aus Pfandflaschen, eigentlich immer aus der Flasche, das spart Wasser (Wegen des Abwaschs.)

– Ich benutze tolle Ökocreme, Ökowaschzeugs fürs Gesicht und hab sogar nen Ökolippenstift nebst Ökoabdeckzeugs. Ökoduschgel is gerade alle.

– Papier und Glas werden selbstverständlich in den dafür vorgesehenen Containern entsorgt.

– Ich hab ne Bahncard 50 und nutze diese auch gerne (Gibt es ein Leben nach den Streiks?).

– Ich kauf nie Dosen.

– Ich mache meistens das Licht aus, schalte den Rechner auch immer aus.

– Ich kauf gerne und nun auch öfter Bio.

– Ich glaube man kann sagen, dass ich eine Jutebeutel-Sammlung habe.

Bösmensch

– Der Mann meines Herzens beschwert sich manchmal, dass, wenn er duschen geht, der Wasserhahn tropft: wieder nicht richtig zugedreht. (Geht aber auch wirklich schwer zu.)

– Eigentlich mag ich Ökoduschgel nicht so, war ein Geschenk.

– Ökodeo hilft nichts. Da stinkt man nach wenigen Stunden nach Schweiß.

– Hauptsache, die Klamotten stehen mir. Der Rest ist mir egal.

– Hausmüll wird nicht getrennt. Bringt eh nichts. Zur Gewissensberuhigung habe ich auch mehrere Gründe zurechtgelegt. Erstens: Kommt eh alles wieder in einen Sack. Zweitens: In der Uni hatte ich mal ne Vorlesung bei einem ziemlich schlauen Professor, der mir anhand ökonomischer Theorien (irgendwas aus der Spieltheorie) sehr plausibel klargemacht hat, dass ich alleine eh nichts ausrichten kann. Die gleiche Theorie hat er übrigens auf die Sollichjetztschonwiederabwaschenhabichdocherstletztewoche-Frage angewendet. Antwort: nein. Drittens: Soll ich etwa drei Mülleimer in der Küche aufstellen?

– Ich fahr mit dem Auto zur Arbeit. (Soll ich jetzt schon wieder meine Rechtfertigungsstrategie offenlegen?)

– Der Großteil meiner Nahrung stammt aus dem Supermarkt.

– Ich hab eigentlich nie nen Jutebeutel dabei.

– Ich ess auch gerne mal exotische Früchte.

Ich bin kein guter Mensch.