So wird man diskriminiert

11.45 Uhr: Telefon klingelt. Unterdrückte Nummer. Ich geh ran.

Ich: Ja?
Typ: Ja, spreche ich mit Frau Schröder?
Ich: Nein.
Typ: Ist denn Herr Schröder zu sprechen?
Ich: Ja, worum geht’s denn?
Typ: Es geht um Ihren Telefonanschluss. Aber dann rufe ich später nochmal an. (Legt sofort auf.)

Jetzt bring ich das Auto mal zum Ölwechsel.

PS: 13.12 Uhr: Jetzt geht das Telefon nicht mehr.

Zeitschriften im Test: Pro Media

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War mir ja gar nicht so bewusst, dass es Medienmagazine wie Sand am Meer gibt. Dank des Medienforums in der vergangenen Woche habe ich ein paar von denen abseits des Mainstreams kennengelernt. Ich muss sagen: Bei manchen ist es nicht wirklich schade drum.

Nehmen wir beispielsweise das Magazin „pro media“, das ihr monatlich erscheinendes Magazin ganz im Zeichen des Medienforums gestaltete. Sprich: Das Heft drehte sich vor allem um Medien aus NRW. WAZ, WDR, Handelsblatt – fast alle großen kamen vor. Das Schlimme (also neben den Tatsachen, dass deren Internetseite schon den ganzen Tag nicht funktioniert und ein Jahresabo 195 Euro kostet) allerdings ist: Alles, was in diesem Heft zu finden ist, sind wirklich grottige Interviews. Ja, grottig. Kann man nicht beschönigen. Gründe?

Erstens: Man merkt den „Gesprächen“ an, dass die meisten von ihnen per Mail oder Fax „geführt“ worden sind. Sprich: Fragen ausdenken, Fragen hinschicken, Antworten zurückbekommen, fertig. Bei keinem der Interviews merkt man, dass da nochmal nachrecherchiert oder nachgehakt wurde, es sind unfassbar viele Rechtschreibfehler drin – also eigentlich ganz ganz furchtbar. Dieses „Nicht-Eingreifen“ führt im Übrigen auch dazu, dass die letzte Antwort im Interview mit WDR-Intendantin Monika Piel wirklich beinahe eine Spalte lang ist.

Zweitens: Vielleicht liegt es daran, dass es sich bei diesem Blatt um das Medienforum-Spezial handelt. Denn nur so lässt es sich eigentlich erklären, dass der Kölner OB Fritz Schramma folgende Fragen gestellt bekommt (in einem so genannten Medienmagazin): „Welche Rolle spielt für den Medienstandort das Medienforum?“ oder „Welches Entwicklungspotenzial sehen Sie für die kommenden Jahre?“ oder „Im nächsten Jahr könnte es das 20. Medienforum NRW geben. Wird es ein rauschendes Fest werden?“. Man könnte das ganze Gefälligkeitsjournalismus nennen, wenn man wollte.

Drittens: Leider gelang es bei dieser Ausgabe auch nicht, die Leute „Interviews“ machen zu lassen, die sich mit dem Medium oder der Person vorher mal ordentlich auseinandergesetzt haben. Oder warum stellt man Julius Endert von Handelsblatt.com die seltsame Frage „Was ist ein elektrischer Reporter?“

Meine Empfehlung: Nicht abonnieren. Kaufen geht ja anscheinend eh nicht.

Tränen vor Rührung

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Und hier auch gleich nochmal:

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Die Videos sind aus „Britain’s got Talent“. Demnächst gibt’s das ja auch in Deutschland. Bei RTL. Mal sehen, ob das dann genauso klappt, mit der Rührung.

Christiansen ist weg!

„Halt die Klappe, sie hat Feierabend!“

Man muss schon sagen, dass das Erste beim Abschied von Sabine Christiansen Humor bewiesen hat. Nun ist sie endlich weg. Konnte die Sendung schon seit Jahren nicht mehr schauen.

Dieses Grimme-Dings

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Wollt ihr in diesem Weblog wirklich den hunderttausendsten Beitrag über die vielen Pannen beim diesjährigen Grimme Online Award lesen? Pech gehabt, ich hab nämlich keine Lust, darüber zu schreiben. Ist ja alles gesagt, eigentlich. Also sag ich nur, dass ich fast allen Preisträgern auch ihren Preis gönne. Überflüssig meiner Meinung nach einzig – nicht überraschend – die Auszeichnungen von hausgemacht.tv und polylog.tv. Insbesondere erstere sind zu sehr der Abteilungsarbeit verfallen und verwiesen zu häufig auf das „Herzblut“, dass für ein solches Projekt (Filme in Auftrag geben bzw. internetgerechte Aufarbeitung des Sat.1-Contents) nötig sei.

Gefreut habe ich mich, so schnell Bernd Begemann wieder zu sehen. Auch wenn er bei seinem letzten Auftritt ruhig hätte eine schnellere Nummer singen können. Aber in Anbetracht der vielen Herren um mich herum war ich zu schüchtern, ihn lautstark darauf aufmerksam zu machen.

War schon nett dort: Julie hatte tolle Ideen mit Ohrringen, Caro freute sich aufrichtig, ich traf unter all den Bloggern überraschenderweise sogar zwei OldmediaInternetmenschen und Dank gilt diesem Herrn dafür, dass er das zerschlagene Glas beiseite räumte, dass ich kurz zuvor im Eifer des Gefechts zerstört hatte.

Am Ende wäre ich beinahe durch die Tür gelaufen, in der Kai Gniffke seine PR-Schalte ins Nachtmagazin hatte. Beinahe. Eine höhere Macht, die mit mir die Veranstaltung verließ, verhinderte die Peinlichkeit. Aber wer will, kann in der Sendung auch andere Internetmenschen betrachten.

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Foto: Grimme Institut

Hehe.

Gülcan und Düsseldorf

Dass der Geschichtenerzähler bei „Gülcans Hochzeit“ die Einblendung der Gehry-Bauten im Medienhafen in den Stadtteil Oberkassel verortete, verzeih ich. Unerhört ist allerdings, dass der gute Mann mich im dunklen darüber ließ, ob die Wasserflecken nun vom Regen auf dem Flachdach oder einem allgemeinen Wasserschaden kamen und ob es vielleicht einen Zusammenhang zwischen den sich dadurch bildenden Keimen und Gülcans Geplapper gibt.

Das Grimme-Institut ist schon ein Super-Laden.

(via alle)

Vorhin auf dem Parkplatz von McDonald’s Verona Feldbusch Pooth getroffen. Sie packte gerade ihr Zeug ein und ihr Bodyguard schnallte den Kleinen an. Erst war ich nicht sicher, weil sie eine große Sonnenbrille trug. Aber als sie den Mund aufmachte, war’s eindeutig.

Zehn Jahre danach


Vielleicht war es einfach wie früher, als man sich alle paar Wochen zu irgendeiner Geburtstagsparty getroffen hat. Damals lief es aber meist so, dass man sich gegen halb eins in die nächstgelegene Dorfdisco aufgemacht hat. Das entfiel, weshalb die meisten wohl zwischen zwölf und eins zuhause waren.

Erstaunlich, wie viele der Daheimgebliebenen in den vergangenen sechs Monaten zu einem Paar fusionierten. Gibt es da eine Deadline?

Während wir früher Becks tranken, war es diesmal Krombacher. Der Korn in der Cola entfiel.

Kalte Schnitzel.


„Was machst du denn derzeit?“ Was gäbe ich dafür, den Unterton bei der Antwort „Ich bin gerade Hausfrau und Mutter“ mitliefern zu können. Dabei war die Frage kein Vorwurf, sondern echtes Interesse.

Der Mangel an Gesprächen, die über das gegenseitige „Was machst du so?“-Geplänkel hinausgehen.

Der ehemalige Musiklehrer, der sich nun mit dem Bemalen von Zinnsoldaten beschäftigt.

Und dann sind da die Personen, mit denen man schon immer mehr als drei Worte wechseln konnte. Und auch wenn man genau diese Menschen häufiger als einmal im Jahr sieht, sich viel mehr zu sagen haben.


Geballte Sehnsucht nach dem eigenen Grundstück, Haus und Familie.

Ist das irgendwann so, dass man, wenn man nach seinen Hobbys gefragt wird, den Namen des eigenen Kindes nennt?


Warum eigentlich sollten „Partys“ nach zehn Jahren anders verlaufen?