Heute krampfhaft versucht, durch das Weglassen von Stiefeln den Frühlingsanfang einzuläuten. Grandios gescheitert, denn jetzt habe ich kein Gefühl mehr in meinen Füßen. Eiskalt. Doch etwas Gutes hatten die Schuhe dann doch. Ich durfte mal wieder ein superlustiges Gespräch führen.

Er: Mannmannmann, für diese Schuhe braucht man ja einen Waffenschein.
Ich: (Was sonst: Gucke blöd.)
Er: Sind sie denn wenigstens bequem?
Ich: Ja, schon.
Er: Na, dann ist ja gut. Nicht so wie diese Stöckelschuhe, auf denen man balancieren muss, stimmt’s?

Und dann habe ich mich gefragt, woher er das so genau weiß.

Über das Trauerjahr

Gestern abend habe ich ausnahmsweise mal wieder Kerner geschaut. Erst dieser Zweitplatzierte von DSDS, der sehr sympathisch rüberkam und dann der so genannte Onkel Stein, der in den ersten beiden Staffeln in der Jury saß. Befremdlich wie offen der über den Tod sener Frau und Ex-Frau geredet hat, konnte man ja alles auch schon in der Klatschpresse lesen. Im Verlauf des Gesprächs ging es um Trauer, das Damit-Fertigwerden. Irgendwann fragte der Kerner dann, ob er denn ein Trauerjahr mache und auch die doofe Jutta Speidel wurde gefragt, ob sie denn beim Tod ihres Vaters ein Trauerjahr gemacht habe. Und das war dann der Moment, in dem ich mich fragte, wie man denn so ein Trauerjahr macht. Rituelles Heulen am Abend gegen acht? Nur schwarze Klamotten? Kein Alkohol, kein Ausgehen, kein Vergnügen? Gibt’s da denn keine Anleitung? Ein Merkzettel, den man ausgehändigt bekommt, mit all den Dingen, die man beachten sollte?
Ich denke jeden Tag an meinen Vater, oft nicht nur einmal, ab und zu fließen dann auch die Tränen. Aber ich bin mir sicher, dass ich das auch noch tue, wenn ein Jahr rum ist.

Über das Paaren

Vorhin habe ich die Titelgeschichte im SPIEGEL (12/06, S.79) gelesen, da stand folgender Satz: „Man traut sich inmitten der Singlemanie kaum noch guten Gewissens zu zweit aus dem Haus, und wenn, dann fest untergehakt.“ Das ist sicherlich übertrieben, denn es gibt auch genausoviele Singles, die keine Lust haben, auszugehen, weil es dort draußen nur so von Pärchen wimmelt. Aber in einer Gesellschaft, die sich gerade ausladend darüber aufregt, dass zu wenig Kinder geboren werden und sowieso alle nur noch egoistisch durch die Weltgeschichte wandeln, würde ich mir des Öfteren ein wenig mehr Toleranz gegenüber sich in Beziehungen befindenden Personen wünschen.
„Als Single hättest du bestimmt leichter Umzugshelfer bekommen“, sagt meine Mutter. „Das verstehst du halt nicht“, rechtfertigt eine Freundin ihre Parallel-Affären zu Kerlen, die sie in den letzten Monaten ziemlich beschissen behandelt haben und die ich davon zu überzeugen versuche, ihren Stolz nicht aus den Augen zu verlieren. „Und wann heiratet ihr jetzt und bekommt Kinder?“, löchern mich die anderen von allen Seiten, nur weil ich jetzt mit dem Mann meines Herzens in eine Wohnung gezogen bin. Antwortet man, dass das bisher noch nicht geplant sei, gibt es „Das-sagen-sie-alle-und-wahrscheinlich-bist-du-eh-schon-schwanger“-Blicke oder „Steh-doch-dazu-dass-du-jetzt-zum-Spießer-wirst“-Kommentare. „Mit der klassischen Aufteilung Wohn-, Arbeits- und Schlafzimmer?“, fragen diese dann noch. Antworten will ich darauf schon lange nicht mehr.
Ja, ihr habt recht, es gibt da jemanden in meinen Leben, ich habe eine Beziehung, bin liiert, gebunden, momentan wohl irgendwie weg vom Markt. Und ja verdammt, ich fühle mich wohl, habe jemanden, mit dem ich mir vorstellen kann, in einer Wohnung zu leben. Alles weitere muss man sehen. Ich bin auch jetzt kein halber Mensch, der bestimmte Dinge nicht mehr versteht. Ich will nicht nur auf Pärchenabende gehen und mich auch nicht von meinen Single-Freunden abwenden. Weil ich sie nämlich mag, wie sie sind.


So, und darüber denken wir jetzt alle einmal ein bisschen nach.

FILM: Bella Martha

Jetzt, beim Hinterher-Googeln habe ich gesehen, dass der Film damals ja im Kino lief. Ich weiß nicht, ob er mir im Kino genauso gut gefallen hätte, wie jetzt gerade eben im Fernsehen. Aber das ist ein ganz bezaubernder kleiner Film über eine Frau, die leidenschaftlich gerne kocht, dabei auf liebenswerte Weise perfekt ist. Als plötzlich ihre Schwester stirbt, muss sie sich nicht mehr nur um sich kümmern, sondern auch um die zurückgebliebene Nichte Lena. Klar, das ist eine Geschichte, wie wir sie schon tausendmal gesehen haben, aber mich hat dieser Film sehr berührt. Ja, ihr findet es wahrscheinlich schon furchtbar langweilig, aber das lag wohl auch ein bisschen an Martina Gedeck. Aber auch an Sergio Castellitto, der den Koch Mario spielt, in den sich Martha verliebt. Hach, mehr davon!

FILM: Klassentreffen

15 Jahre nach dem Abitur trifft man sich in einer kleinen Stadt im Taunus. Was ist aus allen geworden? Wer hat etwas aus sich gemacht? Der Film „Klassentreffen“ fängt ganz gut die Stimmung ein, die auf einem solchen Fest herrscht. Dieses Posen, dieses Den-Anderen-Beweisen, obwohl man selbst ganz und gar nicht damit zufrieden ist, wie alles gelaufen ist. Oder weil das Leben, welches man mittlerweile führt, so ganz und gar nicht mit dem damaligen Träumen übereinstimmt. Dieser Abend wird nicht chronologisch erzählt, sondern springt zwischen den Zeiten hin und her, man sieht den Abend aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten. Das tut dem Film gut, ohne wäre er wohl etwas belanglos.

Über die Videokassette

Ich hatte mir eigentlich nichts dabei gedacht, als ich in der vergangenen Woche eine Pressefrau darum bat, mir einen Mitschnitt einer am Montag gelaufenen Sendung zuzuschicken. Heute landet dann das Paket auf meinem Schreibtisch: eine Videokassette. Nun gehöre ich zu den Menschen, die zwar wahnsinnig gerne Filme schauen, allerdings noch nie einen Videorekorder besessen haben. Noch nie. Will ich was im Fernsehen schauen, dann gucke ich es eben. Habe ich keine Zeit, schaue ich es eben nicht. Entweder die Sendung wird irgendwo wiederholt oder ich sehe sie halt nicht. Erst vor ungefähr 4 Jahren legte ich mir einen DVD-Player zu. Und da dieser auch für das Abspielen von CDs geeignet war, kam er sogar öfter mal zum Einsatz. Nicht, dass ich keine DVDs schaue, doch, doch, aber besonders häufig kommt das nicht vor. Nun halte ich also eine Videokassette in der Hand und denke an den Kollegen, der mir vor einigen Monaten erzählte, dass er beim Ausverkauf der Videothek seines Vertrauens die Kassetten kartonweise nach Hause getragen hat. „Film ist Film“, oder etwas Ähnliches hatte er zu mir gesagt und ich hatte ihn damals für diese Aktion belächelt. Jetzt kann er sich dafür revanchieren. Ich hätte nicht gedacht, dass es dazu noch einmal kommen würde.

Achtung!


Na, was für ein Zufall. Die Geschichte zum Bild findet ihr hier.

(Man beachte die Unschärfe des Bildes.)

Gruseliges aus dem Möbelhaus (4)


Hach ja, diese „Popstars“ und DSDS-Teilnehmer. Wir erinnern uns: Giovanni ist oder war Mitglied der Knaller-Kombo „Bro’Sis“. Jetzt steht er lebensgroß im Möbelhaus. Aus Pappe. Klar, das kann nicht jeder von sich behaupten. Sein Gesicht ziert einen Kinder-Schreibtischstuhl. Hammer-Karriere.

Gruseliges aus dem Möbelhaus (3)


Diesen wunderbaren Dekobaum, Blätter natürlich aus abwaschbarem Plastik möchte sich doch wirklich jeder in die Wohnung stellen. Leider kann es durch die Sonne dazu führen, dass die Blätter welken. Haha. Aber 49 Euro? Mein Urteil: Die spinnen, die Möbelmärktler.