Fragen

Erst Jens brachte mich dazu, ihn nun auch zu beantworten.

A – Age: 26
B – Band listening to right now:Air
C – Career future: Journalistin und Buchautorin
D – Dad’s name: Harald
E – Easiest person to talk to: Die Freundin
F – Favorite song: Im Moment: so viele
G – Gummy Bears or Gummy Worms: Die Bären
H – Hometown: Düsseldorf
I – Instruments: bedauerlicherweise nur die Flöte. Wie gern hätte ich das Geigen probiert.
J – Job: Volo
K – Kids: später auf jeden Fall
L – Longest car ride ever: Selbst gefahren Berlin-München. Und mitgefahren von der Nordseeküste bis nach Italien runter.
M – Mom’s name: Christel
N – Number of people you slept with: egal.
O – Obsession(s): Lesen. Alles.
P – Phobia(s): Spinnen.
Q – Quote: Eminem ist immer noch super: Success is my only motherfucking option. Hat mich durch die Diplomarbeit gebracht.
R – Reason to smile: Es ist einfach, mich zum Lächeln zu bringen. Oft sind es die kleinen Gesten. Momente.
S – Song you sang last: Ich darf so selten singen. Letzter Versuch: Hoch auf dem gelben Wagen… peinlich.
T – Time you wake up: 10 vor acht. Meist.
U – Unknown fact about me:
V – Vegetable you hate: Hassen ist übertrieben, aber Artischocken sind nicht mein Fall.
W – Worst habit: Da fallen mir so einige ein.
X – X-rays you’ve had: Zähne, Wirbelsäule, Knie, an mehr kann ich mich nicht erinnern.
Y – Yummy food: soll ich das jetzt alles aufzählen???
Z – Zodiac sign: Steinbock

7 Fragen zum Küchentisch

1. Du wirst Chefkoch im Adlon in Berlin. Mit welchem Gericht wirst Du berühmt?
Das einzige Gericht, für das ich zur Zeit „berühmt“, zumindest im Freundeskreis, bin, ist Spaghetti mir vorzüglicher tomatiger Soße. Aber auch die Variation Pasta mit Knoblauchgarnelen haben mittlerweile alle schon einmal probiert… Aber ob das fürs Adlon reicht?

2. Alfred Biolek ruft Dich an und will mit Dir kochen. Was gibt es?
Gegenfrage: Ruft er im Sommer oder im Winter an? Je nachdem, gibt’s auf jeden Fall viiiiiel Weiß- oder Rotwein dazu.

3. Horst Köhler ruft Dich an und will mit Dir Essen. Wo gehst Du mit Ihm hin?
Besonders gern Kreative schreiben hier wohl: Pommesbude. Find ich aber doof. Aber weil ich so gerne Sushi esse, würde ich ihn in so einen Laden schleppen. Der an dem Platz an der Lietzenburgerstraße in Berlin. Hab den Namen des Platzes und des Sushirestaurants vergessen. So schnell geht das.

4. Blick in Deinen Kühlschrank: Für welche warme Mahlzeit reicht es noch?
Spaghetti mit Pesto. Vanillepudding wäre auch drin, weil ich weiß, dass ich noch so eine Tüte in meinem Schrank habe. Irgendwas Überbackenes, weil Käse da ist. Oder Nudeln mit Ketchup – den gibt’s nämlich auch noch, obwohl ich diese Mahlzeit eher ungern vertilge.

5. Was dürfte Dir niemand wegessen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen?
Meine Lieblingsmarmelade, die meine Oma immer selber macht. Geschmack: Rote Johannisbeere. Mmmh!

6. Dein liebstes Gewürz?
Pfeffer. Auch wenn ich nicht so eine große Pfeffermühle besitze, wie sie der Herr Goldt und Frau Emily heute beschrieben haben. Habe ich von meiner Mutter geerbt, denn unser Gurkensalat ist für alle anderen Familienmitglieder, (an anderen Menschen haben wir ihn noch nicht getestet) absolut ungenießbar.

7. Wann und warum hast Du ein Essen zum letzten Mal zelebriert?
Letztes Wochenende in trauter Zweisamkeit.

via Cult 7

Schwärmereien

Ach, was war die Teenie-Welt doch schön. Diese vorsichtige Annäherung an das andere Geschlecht. Das Gekichere, wenn wir die Großen auf dem Schulhof knutschen sahen oder neidvoll den älteren Mädchen hinterherschauten, die mit dem tollsten Typen der Schule quatschten. Wie gern wären wir doch sein Gesprächspartner gewesen. Uns blieb es nur, zu träumen. Und uns mit den Jungs in unserem Alter auseinanderzusetzen. Da hatten wir ja wenigstens eine Chance. In den Schulstunden steckten wir uns kleine Briefchen zu, berichteten von unserem Alltag und machten kleine Andeutungen. Die richtig Coolen unter uns berichteten dann von ersten Knutschereien – toll für diejenigen, die dazugehörten.

Wir spielten diese kleinen Spielchen. Schrieben unseren und den Vornamen des Angebeten auf und berechneten, wie gut wir doch zusammenpassten. Nur den engsten Freundinnen verriet man, wem man sein Herz schenken wollte. Und peinlich wurde es erst, als wir feststellten, dass wir von dem selben Typen schwärmten. Wenn man das damals so nennen konnte. Ein Ausdruck, den man jetzt nicht mehr verwendet. Schwärmereien, die selten erwidert wurden. So dass wir uns dann gegenseitig trösteten, weil keine von uns sein Herz erobern konnte.

Eine seltsame Zeit, die aufhörte, als es Ernst wurde. Als wir uns so richtig verliebten, zum ersten Mal. Und es nicht mehr darauf ankam, cool zu sein.

Der Junggeselle

Nachdem ich nun schon von den meist nackten Nachbarn gegenüber geschrieben habe und auch vom Hausdrachen über mir, muss ich nun mal ein paar Worte über den Herren verlieren, der direkt neben mir wohnt. Ebenfalls neu eingezogen und ebenso rebellisch, weil noch kein Türschild: Weder an der Haustür, noch im Aufzug, was ihn schon einmal sehr sympathisch macht. Und auch sonst: Es spricht alles sehr dafür, dass wir uns eigentlich sympathisch sein könnten. Bei unserem ersten Aufeinandertreffen fragte er mich, ob ich auch abends immer so ein seltsames Fiepen hören würde, was ich belächeln musste, denn nach zwei Tagen hatte ich dieses Geräusch noch nicht gehört. Und ich muss gestehen: Bisher hat sich daran auch noch nichts geändert.

Doch scheint mein lieber Nachbar am Wochenende recht häufig unterwegs zu sein, was ihn grundsätzlich auch sympathisch macht, und heute dann, nachdem ich das ganze Wochenende über eigentlich nur prollige Kerle vor der Haustür hörte, die sich bei ihm die Klinke in die Hand gaben, dann eine zarte Frauenstimme. Mit der er nach Hause kam. Worte austauschte, so dass die liebe Frau Nachbarin mithören konnte. Keine Details, aber immerhin. Und das gute: Zwar können wir beide das Treiben der Nachbarn gegenüber bewundern, doch liegen die Wohnungen nicht so direkt nebeneinander, dass wir die sexuellen Äußerungen des anderen live mitverfolgen können. Tja. Und deshalb freue ich mich für meinen Nachbarn.

F*** the Infrastruktur

Ich find Düsseldorf ja wirklich gar nicht so schlecht. Wirklich. Aber was soll denn das jetzt? Auf dem Rückweg von hier, wo ich Karten für Donnerstag besorgte, wollte ich doch schier verzweifeln. Zwar ist diese Gegend mit einer 1A-Bushaltestelle ausgerüstet, doch leider verkehren dort lediglich Busse des Nachts, aber keiner nach 18 Uhr und nicht zwölf. Also auf zur rund 15 Minuten zu Fuß entfernten U-Bahn. Auf dem Bahnsteig die Anzeige: Nächste Bahn in 26 Minuten! Und das um gerade mal halb neun! Also wieder hoch und weiter in Richtung Hauptbahnhof. So weit kann das ja nicht sein. Und dann: Nächste U-Bahn-Station, wieder runter und hier verkehren die Züge ein wenig häufiger: Nächste in 13 Minuten! Na gut. Weiter zum Hauptbahnhof. Warten auf die Straßenbahn, die mich nach Hause bringt. Abfahrt in 9 Minuten. Na, wenigstens eine einigermaßen zivile Zeit.

Post von Wagner

‚Mein Koks-Bengelchen, wissen Sie, was Sie sind? Sie sind weder Mississippi-Mond noch ein Neo-Goethe. Sie sind krank. Sie sind Fotografie-Fleisch. Sie haben ein WDR-Kamera-Team an Ihr Entzugsbett gelassen, das Ihre Lebenskrise filmt. Sie verkaufen Ihre Krankheit, weil Sie Ihr neues Buch verkaufen wollen.
Den Titel Ihres neues Buches und den Verlag nenne ich nicht, weil Autoren, die mittels Kokain wundersame Worte schreiben, für mich gedopt sind. Es gibt die Olympiade der Worte – ein Kokser ist disqualifiziert. Sie, Benjamin von Stuckrad-Barre, sind draußen.‘ (BILD)

Rückblick

Heute kamen sie wieder hoch. Die Erinnerungen an damals. An eine schwierige Zeit, die mich – je länger ich darüber nachdenke – mehr geprägt haben, als ich mir eigentlich immer eingestehen wolte. Die Vergangenheit, zu der ich mich anfangs nicht bekennen wollte, sie aber so offensichtlich war, dass ich mich schnell bemühte, alles, was daran erinnerte, so schnell wie möglich abzulegen. Schnell war der Akzent abgelegt, nur einzelne Worte verrieten mich noch. Freunde zu finden, weil man dazugehören wollte, aber doch merkte, dass es nicht so war. Dass man immer auf seine Herkunft reduziert wurde. Die Distanziertheit der Mitschüler, weil man vieles schon wusste, das Belächeln, weil man in anderen Fächern so gar keine Vorbildung hatte. Nicht einfach das.

Wenn ich nach meiner Herkunft gefragt werde, ist dieses Kapitel eines, was ich nicht sofort erzähle. Weil mir es nicht so wichtig erscheint und weil ich keine Lust auf die üblichen Fragen habe. Wie war das damals? Aber auch weil ich diese Blicke nicht möchte, diese Blicke, die mich in den ersten Jahren immer wieder trafen, verbunden mit dem Gefühl des Ausgegrenztseins.
Heute auf den Tag ist es 15 Jahre her. Der Umzug, das Entdecken der neuen Welt. Einer anderen Welt. Und immer wieder die Gedanken: Was wäre gewesen, wenn man dort geblieben wäre? Wenn es diese Zäsur in der eigenen Kindheit nicht gegeben hätte? Wenn alles beim Alten geblieben wäre oder auch nicht. Weil externe Einflüsse die Welt veränderten.

Komisch, dass ich gerade jetzt auf jemanden treffe, der genau das erlebt hat. Und komisch, dass ich nun gerade hier das Bedürfnis hatte, darüber zu schreiben. Weil es doch nirgendwo anders, einfacher wäre, diese Vergangenheit zu verschweigen.

Über die Schulter

„Sie können Ihre Jacke hier nicht über den Arm gehängt tragen“, wies er mich zurecht. Geht so also nicht. Erlaubt wäre aber, wenn ich meine Jacke über die Schulter hänge. So kam es, dass ich zum einen so was von lässig durch diese Ausstellung schlenderte. Und weil heute auch Tag der offenen Tür war und man in alle für lau gehen konnten, wollte ich auch durch die Kreml-Ausstellung laufen. Ebenso lässig. Der andere Ordner: „So können Sie Ihre Jacke hier nicht tragen. Hängen Sie sie doch über die Schultern…!“ Es gibt sie noch, die Momente, in denen es auf genau einen Buchstaben ankommt.

Wie recht er hat, …

… der Herr Niggemeier: „(…) Caroline Beil. Die Zahnarztfrau. In ihrem Wohnzimmer. In meinem Wohnzimmer. Dieses freaky fucking face. Unglaublich, aber wahr.“

FILM: Vergiss mein nicht

Gestern abend gesehen und seitdem darüber nachgedacht, wie ich den Film eigentlich fand. Irgendwie seltsam, wenn man sich auch nach über 12 Stunden nicht entscheiden kann, ob er nun gut war oder nicht. Und dann der Beitrag des Wirren, der den Artikel von Diedrich Diederichsen in der TAZ zitiert, den auch ich nicht verstanden habe. Erst daraufhin beschloss ich, doch etwas zu schreiben. Über diesen Film.

Diesen Film, in dem Jim Carrey einen schüchternen jungen Mann Joel spielt, der sich in die verrückte Clementine (Kate Winslet) verliebt. Jeder hat wohl schon einmal in seiner Verzweiflung den Wunsch gehegt, alle Erinnerungen an den anderen mit einem Knopfdruck auszulöschen und so unterzieht sich zunächst Clementine einer solchen Prozedur und als Joel von ihr nicht mehr erkannt wird, greift auch er zu diesen Mitteln. Schön praktisch, so ein Ding.

Und dann sehen wir in langen Ausführungen, wie Dr. Howard Mierzwiak mit seinen Gehilfen alle Erinnerungen in Joels Gehirn löscht, die mit Clementine zu tun haben. Irgendwann wehrt er sich gegen die Prozedur, weil er merkt, wie wichtig ihm die Erinnerungen an die Liebe zu ihr doch sind und er versteckt sich in ihr in seiner Kindheit und anderen verborgenen Orten, so dass der Doktor immer wieder aufs Neue mit der Suche nach ihm beginnt. Diese Szenen geben Jim Carrey die Möglichkeit, ein wenig zu blödeln und ihn in gewohnter Manier auf der Leinwand zu sehen: Als Klassenclown, einen Meister der Grimassen.

Aber diese Rückblicke, die ständige Flucht – sie ziehen sich ungemein lang hin und diese Szenen, in denen ständig Sachen (die Bibliothek, das Haus…) verschwinden und er mit ihr davon läuft, haben mich während des Schauens immer wieder genervt. Aber nicht so sehr, dass ich rausgehen wollte. Denn schließlich hatte ich den Beginn erst nicht verstanden und sollte am Ende erfahren, dass dieser im Grunde das abermalige Kennenlernen der beiden nach ihrer gegenseitigen Löschung darstellte.

Die beiden erfahren schließlich, dass sie einander bereits kannten, indem sie die Kassettenbänder zugespielt bekommen, auf denen sie über den Partner herziehen. Den Partner, den sie gerade erst kennenlernen und in dem sie – noch durch die rosarote Brille betrachtet – noch die Hoffnung auf eine wunderbare Liebe sehen. Das verwirrt sie und lässt andererseits eine erneute Beziehung zu. Diederichsen meint, dass sie es tun, weil sie sich gegenseitig durchschauen und sich deshalb vom anderen retten lassen. Noch ein bisschen romantischer ist die Ansicht, dass sie sich trotz Löschung wiederfinden – wenn das nicht bedeutet, dass sie füreinander geschaffen sind.

Was ich aus dem Film mitnehme, weiß ich allerdings immer noch nicht. Doch gefällt mir vor allem nicht, wie rosarot die Welt doch mal wieder dargestellt wurde. Denn genauso, wie wir es im wahren Leben nicht schaffen, den anderen aus unserem Leben zu verbannen, er verfolgt uns meist ein ganzes Leben, weil es immer wieder Erinnerungen gibt, die wir nur mit ihm verbinden, sind wir nicht in der Lage, uns dann – völlig unvoreingenommen in den anderen aufs Neue – zu verlieben. Das ist leider so. Und nicht zu ändern.