März 2023: Corona, Ted Lasso und Eventvorbereitungen

Und hier: Mein März im Rückblick, auf das, was mich in den vergangenen Wochen beschäftigt hat, was ich gehört, geschaut oder gelesen habe, und manchmal vielleicht auch darüber, woran ich gerade arbeite.

Bemerkenswert:

Nach drei Jahren Pandemie hat mich der Virus dann doch erwischt und auch gleich ordentlich. Ich habe im Bett gelegen und die Augen kaum aufbekommen, weil alles weh getan hat. Ich hatte diese krassen Halsschmerzen und den Husten bin ich leider immer noch nicht los – das war der eine Teil des Märzes.

Der andere bestand aus Arbeit, krankheitsbedingten Reisen zu Familienmitgliedern und den Goldenen Bloggern. Am 24. April ist es soweit. Die heiße Phase ist wie immer stressig, bauamtbedingt haben wir noch einen Locationwechsel mit eingebaut, aber hey: Wär ja langweilig, wenn alles glatt laufen würde. Wenn du auch kommen willst, hier kannst du dich anmelden.

Für ein Magazin schrieb ich einen Text über unsere Goldenen Blogger. Ich erinnerte mich an all das, was wir, Daniel, Thomas und ich, seit Start erlebt hatten. Ein Fazit war: Die Goldenen Blogger zeigen, dass es sich lohnt, Dinge einfach mal zu machen, zu starten, dranzubleiben und zu schauen, was dabei herauskommt. Auch Austin Kleon schrieb letztens über genau dieses Phänomen.

Und zitierte dabei Ann Friedman ausführlich:

„This newsletter [has] kept me focused on the next step rather than a perceived destination in the distance. Showing up to write this for 505 weeks (I skipped a few in the early days, but not a single one since 2016) has allowed me to embrace imperfection. It’s provided both pressure and release. It’s helped me accept that I often say the wrong thing, I say too much, I don’t say enough. It’s reassured me that there’s always next week. To try again. To do it better.

In other words, it’s a practice.“

Gelesen:
Ich mag diesen Satz sehr gern: „A blog post is a very long and complex search query to find fascinating people and make them route interesting stuff to your inbox.“ Passend zur Nostalgie, die in diesem Satz ja auch ein bisschen mitschwingt, habe ich über diesen Text von Kyle Chayka nachgedacht, denn die Zeiten, in denen man mit Content Curation coole Social-Media-Accounts aufbauen konnte, sind aus meiner Sicht eher vorbei als angebrochen.

Doch nicht nur das, ich habe auch jede Menge Bücher gelesen und wundere mich über mich selbst, dass ich mein selbst gestecktes Ziel, in diesem Jahr 30 Bücher zu schaffen, doch derzeit auf jeden Fall reißen werde.

Depentes: „Liebes Arschloch“
In dem Buch geht es um die Themen der heutigen Zeit: Pandemie, Sucht, Machtmissbrauch, #metoo, psychische Erkrankungen, Campaigning via Social Media und Auswirkungen. Kein Thema, das in diesem Briefroman ausgelassen wird. Bei all den Themen besteht die Gefahr, dass es eine platte Schwarz-Weiß-Betrachtung gibt, aber der Autorin gelingt es dann doch, auch die Grautöne zu zeigen. Dass Menschen sich verändern (können). Dass es immer mehrere Perspektiven auf ein Thema gibt. Buch, das wirklich nachhallt.

Robert Seethaler: „Das Feld“
Robert Seethaler zeichnet in ganz vielen unterschiedlichen Geschichten ein Porträt einer Stadt und den Menschen, die in ihr wohnen. Das Besondere: All diese Personen sind verstorben und erinnern sich an besondere Momente in ihrem Leben. Das führt dazu, dass einige Kapitel mehrere Seiten, ein anderes nur aus einem einzigen Wort besteht: „Idioten“. Mein Impuls war es also, noch besser zu verstehen und am besten ein Organigramm zu zeichnen, wer hier mit wem verwickelt war.

Die Geschichten zeichnen die gesamte Bandbreite menschlichen Zusammenseins auf, es gibt jede Menge Denkanstöße. Hanna Heim beispielsweise war Lehrerin und bezeichnet ihre Hand als „verkrüppelt“. Ihr Mann wiederum vergleicht diese mit den Ästen eines Baums: „Seine Äste sind nicht verkrüppelt, sondern einfach nur krumm, und zwar deshalb, weil sie der Sonne entgegenwachsen.“

Auch ein Journalist lebt in der kleinen Stadt und in dem Kapitel gibt es den wunderbaren Satz: „Wer aktuell sein möchte, sollte in den Spiegel schauen. Nachrichten erzählen immer nur von dem, was war.“

Und noch einen schönen Satz hab ich mir herausgeschrieben: „Erst war ich Mensch, dann bin ich Welt.“

„Das Feld“ liefert eine wunderbare und ungewöhnlich erzählte Geschichte, jede Menge Perspektiven, und die große Gewissheit, ganz viel noch nicht durchblickt zu haben.

Rónán Hession: „Leonhard und Paul“
Leonard und Paul sind beste Freunde. Leonard arbeitet als Ghostwriter für Kinderenzyklopädien, Paul ist Aushilfsbriefträger. Beide leben noch bei den Eltern. Das Leben der beiden verläuft in ruhigen Bahnen – bis jedem von ihnen etwas widerfährt, das ein paar Veränderungen in Gang setzt.

Auch wenn ich das Buch durchgelesen habe, gab es ein paar Stellen, an denen ich mich über das Buch geärgert habe. Seltsame, gestelzte Dialoge, seltsam oberflächlich bleibende Figuren, eigentlich schade, hat das Buch doch überall überschwängliche Kritiken erhalten. Aber vielleicht ist es genau das, was dieses Buch ausmachen soll – die Beschreibung der Gewöhnlichkeit, was ich vielleicht einfach nicht mehr in Büchern gewohnt bin.

Geschaut:

„Shrinking“ zu Ende geschaut. Freu mich auf die nächste Staffel.

Dritte Staffel „Ted Lasso“. Endlich. Die ersten Folgen waren nicht so stark, aber nach der dritten Folge war ich wieder komplett drin. Hach.

Gehört:
Was ich bemerke: Ich bin eine sehr treue Podcasthörerin. Sprich: Ich habe meine Favoriten und die höre ich auch jede Woche. Nur ganz selten schafft es ein Podcast in meine Mediennutzung.

Ein Tipp, den ich von Kerstin Hoffmann erhalten habe: der Podcast „No such thing as a fish“. Großartig, weil er sich wunderbar zum Englisch lernen eignet. Noch großartiger, weil ich da Dinge erfahre, die ich sonst nie erfahren hätte. Zum Beispiel, dass Pringles nicht mehr vegan sind. Und, dass die Figur auf der Pringles Packung Julius Pringle heißt. Oder so.

Und zum Schluss: Ostern.

Februar 2023: Twitter, Shrinking, David Walliams

Weil ich die Monatsnotizen von Nicola Wessinghage sehr mag (die sie allerdings von Christian Friedrich hat) bleibe ich auch ein zweites Mal bei meiner neuen Routine: Mein Februar im Rückblick, auf das, was mich in den vergangenen Wochen beschäftigt hat, was ich gehört, geschaut oder gelesen habe, und manchmal vielleicht auch darüber, woran ich gerade arbeite.

Bemerkenswert:

Wenn ich durch meine Februar-Notizen klicke, dann fällt mir auf, wie viel ich mich in diesem Monat wieder einmal mit Twitter beschäftigt habe. Nicht nur, dass ich wochentäglich zum Duschen „Haken dran“ von Dennis Horn und Gavin Karlmeier höre, die mich auf dem Laufenden halten, welche Rechnung bei Twitter nun schon wieder nicht bezahlt, welche Mitarbeitenden entlassen wurden oder welche Tweets Elon Musk losgelasse hat, nein, ich habe auch so drüber nachgedacht, dieses spannende Zitat gefunden:

“The information we consume matters just as much as the food we put in our body. It affects our thinking, our behavior, how we understand our place in the world. And how we understand others.”— Ev Williams, co-founder of Twitter

Interessanterweise haben die Querelen bei Twitter bei einigen Kunden auch Dinge in Gang gesetzt, die vorher nicht möglich gewesen wären.

Endlich habe ich mich auch dazu aufgerafft, mein Newsletter-Tool zu wechseln. Und weil das alte System nun weg ist, schätze ich es nochmal umso mehr. Vieles war bei Mailchimp intuitiver, einfacher zu bedienen. Aber es wird sich einruckeln.

Privat wurde in diesem Monat viel gefeiert: ein 90. Geburtstag, Karneval. Sowas.

Ansonsten war das ein Monat im Zeichen der Goldenen Blogger. Ganz viel mit Nominierten hin- und hergemailt. Festgestellt, dass unsere Mails wohl nicht immer angekommen waren, was teilweise an uns, teilweise aber auch daran lag, dass einige alte Adressen auf ihren Homepages angegeben hatten. Und so startet der März mit einem prall gefüllten Hotel hier in Düsseldorf. Und ich freue mich so sehr, dass so viele Nominierte vor Ort sein werden und dafür sorgen, dass die Bühne bei fast allen Kategorien schön voll wird. (Ja, es wird bald Tickets geben, wir sind schon dran.)

Bei einer Weinprobe gewesen.

„Problem talk creates problems, solution talk creates solutions.“ Steve de Shazer.

Geschaut:

Berlin 1933 Was für intensive aufrüttelnde Stunden. Das liegt natürlich zum einen daran, dass das ein so historisch relevantes Jahr für die deutsche Geschichte war. Ich empfand aber auch die Erzählweise und -dichte ziemlich beeindruckend. Durch Tagebucheinträge von den unterschiedlichsten Personen. Eine Hausfrau, ein Arzt, eine jüdische Ärztin, ein Propaganda-Minister, die Frau von Carl von Ossietzky, die Briefe aus dem Gefängnis und später dem Konzentrationslager erhält. Innerhalb einer Woche war Deutschland ein anderes, die wichtigsten Positionen der Polizei ausgetauscht. Nur wenige Wochen später waren Konzentrationslager erbaut. So erschreckend das alles war, dennoch habe ich mich gefragt, ob das heutzutage überhaupt möglich wäre. Bürokratie als Absicherungsinstrument der Demokratie, quasi.

„Wir haben ja damals nichts mitbekommen“, die beiden Filme zeigen, wie wenig dieser Satz gelten darf.

„A very english scandal“ Und noch ein Tipp von Kerstin Hoffmann, den ich sehr gerne angenommen habe. Hugh Grant kann also auch ernsthaft. Ich habe diese Serie übrigens als Vorbereitung eines Workshops geschaut, den ich am nächsten Tag in englischer Sprache gehalten habe. Ging gut!

Shrinking Jason Segel und Harrison Ford als Therapeuten. Jeden Freitag kommt derzeit eine neue Folge heraus und ich ärgere mich, dass ich sie schon so früh entdeckt habe, weil ich eigentlich immer direkt weiterschauen möchte. Tolle Serie, tolle Musik.

Gelesen:
Constantin Seibt – Deadline: Wie man besser schreibt Es handelt sich um Kolumnen, die zwischen 2011 und 2013 entstanden sind und die fast alle immer noch gültig sind. Denn es geht um guten (Schreib-)Stil, um die selbstständige Arbeit, um gute Geschichten. Selbst die Texte zur Zukunft des Geschäftsmodells Journalismus haben nur wenig an Aktualität verloren.

Ich hab ein paar gute Zitate zum Thema „Schreiben“ mitgenommen, die ich gerne mit dir teilen will:

  • Schreiben ist Entscheiden. Und selbst ein radikaler Fehler liest sich interessanter als ein undurchdachter Kompromiss.
  • Schreiben ist nicht Leben. Es ist die überarbeitete, weniger langweilige, weniger verwirrende Variante davon.
  • „The most essential gift for a good writer is a built-in, shock-proof shit detector.“ Ernest Hemingway
  • Arno Geiger – Das glückliche Geheimnis: Ist Altpapiercontainern wirklich so ein besonderes heimliches Hobby, dass es für ein 240-Seiten-Buch taugt? Ich war nicht überzeugt. Doch dann hat mich das Buch doch irgendwie gepackt, weil es mich über meine Haltung zu Tagebüchern, das private Schreiben, mein Verhältnis zu Büchern und das Aufheben oder Wegwerfen nachdenken ließ. Nebenbei erfahre ich viel über Geigers Karriere und überlege nun, „Es geht uns gut“, mit dem ich damals nix anfangen kann, nun doch nochmal eine Chance zu geben.

    Hellmuth Karassek: Soll das ein Witz sein? Ich glaube, ich bin über Matze Hielschers Newsletter auf dieses Buch gestoßen und weil es bei Amazon nur 1,88 Euro gekostet habe, habe ich es mir besorgt. Das Buch ist eine Reise durch unterschiedliche Witz-Genres. Ich hätte mir aber von Karassek mehr Einordnung und Hintergründe gewünscht. Allzuhäufig erklärt Karassek die Witze lediglich und was gibt es bitte schlimmeres, als wenn Witze erklärt werden.

    David Walliams: Banditen-Papa: Es geht um einen Jungen, dessen Vater ein berühmter Rennfahrer war, der aber durch einen Unfall alles verliert. Um an Geld zu kommen, macht er windige Geschäfte, die ihn letztendlich ins Gefängnis bringen. Doch einer gibt seinen Vater nie auf: sein Sohn.

    So, mag kitschig klingen, ist es vielleicht zum Teil auch, aber eben kindgerecht. Es ist lustig, traurig, tragisch und so wunderbar erzählt, dass ich am liebsten selbst alles von David Walliams lesen will. Zum Glück gibt es noch viele andere Bücher von ihm.

    Das allerbeste an den Walliams-Büchern ist aber neben der wirklich kreativen Aufbereitung (Wenn‘s laut wird, werden die Buchstaben groß, wenn es Erschütterungen gibt, geraten die Buchstaben auch mal durcheinander) die Art, wie er erzählt. Selbst die lesemuffeligsten Kinder kommen am Ende eines Kapitels in Gewissenskonflikte, denn die enden eigentlich immer so cliffhangerig, dass man eigentlich nicht anders kann als weiterzulesen.

    Gehört: Vor allem meine Podcasts, die ich regelmäßig höre. Und große, große Liebe für den Sicherheitshalber-Podcast, besonders die Ausgabe von der Münchener Sicherheitskonferenz mit Claudia Major fand ich in diesem Monat sehr hilfreich.

    Und zum Schluss: Hast du einen Wunsch, worüber ich mehr schreiben sollte?

    Januar 2023: Döner, Blogs und White Lotus

    Franziska bei Franziska

    Franziska bei Franziska

    Ich mag die Monatsnotizen von Nicola Wessinghage sehr und deshalb führe ich das hier jetzt auch ein: Einmal im Monat gibt’s einen kleinen Rückblick, auf das, was mich in den vergangenen Wochen beschäftigt hat, was ich gehört, geschaut oder gelesen habe, und manchmal vielleicht auch darüber, woran ich gerade arbeite.

    Bemerkenswert.

    So richtig habe ich erst am Ende des Monats gemerkt, wie sehr mich das Auswerten der rund 3700 Vorschläge und das Erstellen der Shortlist für die Goldenen Blogger beschäftigt hat. Tiktok gucken, Instagram, Twitter oder in den Blogs stöbern, besonders zeitintensiv ist dann aber vor allem das Hören der unterschiedlichen Podcasts, denn auch ich bin ein Gewohnheitsmensch und habe meine Favoriten, die ich regelmäßig höre. Da ist selten Platz, mal was Neues auszuprobieren. Und das gerade dann, wenn ich nicht so viel unterwegs bin.

    Unterwegs war ich zwar auch – zwei Tage in Essen mit dem Auto und in Nürnberg, aber das auch nur für eine Nacht und habe dabei ein sehr schnuckeliges tolles Hotel entdeckt. Ich hoffe, ich kann bald wieder einmal dort nächtigen, war nämlich wirklich schön und das Preis-Leistungsverhältnis auch sehr gut.

    Einen sehr schönen japanischen Abend gehabt mit guten Gesprächen und einem Absacker in einer Bar, die die am besten getextete Getränkekarte ihr eigen nennen konnte. Da geh ich wieder hin.

    Geschaut.

    Vor allem eins: jede Menge Blogs.

    Franziska im Düsseldorfer Schauspielhaus. Der bemerkenswerteste Moment war der, als der Mann auf der Bühne fragte, worum es hier eigentlich gehe und nicht wenige im Publikum lauthals lachten – und auch ich mich dabei ertappte, keine Ahnung davon zu haben, was da gerade vor sich ging. Hat sich aber dennoch gelohnt, mal wieder Theaterluft zu schnuppern.

    Zu Beginn des Monats „Emily in Paris“ weggebingt und große Lust auf Paris bekommen. Und die erste Staffel von „White Lotus“ geschaut. Faszinierende Serie und ich liebe diese Melodie.

    Gelesen

    Teresa Bücker – Alle_Zeit: Eine Frage von Macht und Freiheit
    Kein Buch zum Bingereading, sondern eines, das ich immer wieder beiseitelegen musste. Und Zeit zum Nachdenken benötigte: Einige der Thesen regten in mir Widerspruch, andere Kopfnicken, wiederum andere triggerten mich so sehr, dass ich mir erst einmal bewusst machen musste, aus welchen Gründen das geschah. Ein kluges Buch, das zur Debatte einlädt. Eins, das meine Sprache verändert hat – ein „Ich habe keine Zeit“ kommt nun noch bewusster aus meinem Mund. Zudem mag ich den Begriff des Zeitkonfettis sehr. Eine der letzten Kapitelüberschriften lautet „Mehr Arbeit löst unsere Probleme nicht“. Ich füge hinzu: Mehr Zeit allerdings auch nicht. Hab mir vorgenommen, nochmal mehr drüber zu schreiben. Schauen wir mal.

    Eberhard Seidel – Döner. Eine deutsch-türkische Kulturgeschichte
    Durch Zufall entdeckte ich in der Stadtbücherei Düsseldorf dieses Buch: „Döner. Eine türkisch-deutsche Kulturgeschichte“ trug. Kurz: Ich hab es mitgenommen und noch am selben Tag mit dem Lesen begonnen. Ich tauchte ab und erfuhr vieles über den Döner, was ich vorher nicht wusste: Wie der Döner nach Deutschland gekommen ist – und wohin genau. Welche Rezepte zu Beginn konkurrierten. Dass mittlerweile im Dönerspieß jede Menge Hackfleisch drin ist. Dass die Beigabe von Soßen und Rotkohl eine sehr deutsche ist. Dass es in den 1980er Jahren einen Qualitätsverfall gab, sodass im Juli 1989 die Berliner Verkehrsauffassung für das Fleischerzeugnis Dönerkebap in Kraft trat und seitdem als Reinheitsgebot für Döner Kebab zu verstehen ist. Wie und wo Dönerfleisch heutzutage produziert wird.??Alles sehr interessant.??Doch dem Buch gelang noch etwas, das ich zunächst gar nicht erwartet hatte: Ich habe mich mit der bundespolitischen Einwanderungspolitik beschäftigt, wozu es geburtsbedingt bisher keine Gelegenheit gegeben hatte. Wie türkische Arbeitskräfte zunächst nach Deutschland gelockt worden sind. Wie diese sich irgendwann entscheiden mussten – zurück in die Türkei oder die Familie nach Deutschland holen. Die Goldgräberstimmung nach der Wende, der Clash der Kulturen, Neid, Hass, Hetze. Nicht nur im Osten Deutschland. Welche Rolle Medien und öffentliche Instanzen dabei gespielt haben – z.B. durch die Prägung des Begriffs „Döner-Morde“. Und welche Rolle sie immer noch spielen. Ohne dieses Buch, das in der Kochbuchabteilung der Stadtbücherei Düsseldorf stand, hätte es vielleicht noch lange gedauert, bis ich mich damit auseinandergesetzt hätte.

    Alexa von Heyden – Mohn und Regen
    Ein schönes Buch für verregnete Tage mit Tee und Heizdecke auf dem Sofa. Es geht ums Erwachsenwerden, um die Frage, wann eigentlich der richtige Zeitpunkt für den Kinderwunsch ist und was es auslösen kann, wenn das eigene Gefühl für den richtigen Zeitpunkt nicht dem entspricht, was sich der Körper so gedacht hat. Erwachsenwerden, weil Töchter irgendwann bemerken, was die Mutter für einen geopfert hat. (Und was man dann selbst ebenfalls bereits ist zu opfern für die eigenen Kinder.) Sehr gern gelesen.

    Ewald Arenz – Die Liebe an miesen Tagen
    Wie all die anderen Bücher ziehen schon die ersten Seiten in die Geschichte hinein, die dann aus den unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Die Geschichte: Mann und Frau erkennen schnell, dass sie wie Arsch auf Eimer zusammen passen, also Liebe des Lebens und so, dann ist alles nicht so einfach und natürlich passiert dann etwas, dass beiden zeigt, wie sehr sie einander lieben/ brauchen usw. Klingt ein bisschen platt und natürlich gelingt es Arenz das nicht ganz sooo platt zu erzählen, auch bei mir liefen Tränen und ich konnte nicht anders, als die Nacht kurz werden zu lassen und zu Ende zu lesen. Ein bisschen mehr außergewöhnliche Geschichte hätte ich nach „Alte Sorten“, „Der große Sommer“ und „Das Diamantenmädchen“ dann doch erwartet.

    Und wie schön ist eigentlich wieder diese Optik? Gibt wenige deutsche Buchcover, die mich so ansprechen. Und große Liebe für das farblich passende Lesebändchen.

    David Walliams – Gangsta-Oma schlägt wieder zu
    Britischer Autor, britischer Humor, was braucht man mehr und eine sehr kreative Buchgestaltung und ein Händchen für den perfekten Cliffhanger zum Ende JEDES Kapitels – perfekte Mischung, um Kinder zum Lesen zu bringen.

    Gehört:
    Ganz viele Podcasts, die ich noch nicht kannte, ein paar haben es auch in meine Hörroutine geschafft.

    Und zum Schluss:
    Auf meiner Website gibt’s ein Tool, um eigene Vorsätze zu verfolgen – den Startblock.

    Jahresendzeitfragebogen 2022

    Nur noch wenige Stunden in 2022. Zeit für eine Tradition, die seit 2003 zu meiner Jahresendtradition gehört: diesen einen Fragebogen ausfüllen. Also, auf geht’s. Denn bevor dieser Text nicht veröffentlicht ist, ist das Jahr auch nicht vorbei.

    2022 war anstrengend, intensiv, vor allem emotional. Und ich bin froh über die Jahresendpause, die ich mit einem Sauna-Geburtstag-Tag mit meinen Freundinnen eingeläutet habe, und die nun mit ein paar Tagen zu Hause auf der Couch enden wird. Mehr dazu also jetzt hier in diesem Fragebogen. (Für alle Leser, die erst in den vergangenen Monaten dazu gestoßen sind: Früher (siehe unten) wurde dieser Fragebogen von ziemlich vielen Bloggerinnen und Bloggern ausgefüllt. Einige machen das immer noch. Ich gehöre dazu.)

    Zugenommen oder abgenommen?

    Ich befürchte zu. Das Alter. Die Hormone. „Nur“ Yoga. 2023 wird wieder ein Laufjahr.

    Mehr bewegt oder weniger?
    Mehr. Nicht nur durch regelmäßiges Yoga. Auch die Schritte-App sagt: mehr!

    Haare länger oder kürzer?

    Kurz vor Weihnachten trage ich das Haar gerne kurz. Bisschen zu kurz diesmal. Aber das geht ja glücklicherweise schnell.

    Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

    Kurz vor Weihnachten festgestellt, dass ich wohl mal wieder die Augen checken lassen müsste.

    Mehr ausgegeben oder weniger?

    Wir haben im Frühjahr die Küche neu gemacht – also mehr.

    Der hirnrissigste Plan?

    Hirnrissige Pläne liegen mir nicht. Mittlerweile kann ich gut einschätzen, ob etwas hirnrissig ist und dann wäge ich ab und meistens ist es dann nicht hirnrissig oder zu hirnrissig, sodass ich den Plan verwerfe.

    Die gefährlichste Unternehmung?

    Hab mich zusammengerissen, was gefährliche Unternehmungen angeht.

    Die teuerste Anschaffung?

    Die neue Küche. Und die Coaching-Ausbildung.

    Das leckerste Essen?

    Dieser eine recht einfach zuzubereitende Salat auf der Berghütte in Österreich. Es war diese Kombination aus Herzhaftem und Obst und das war bei frischer Bergluft einfach gut.

    Das beeindruckendste Buch?

    „Vom Ende der Einsamkeit“ von Benedict Wells.

    Der berührendste Film?

    Ich habe nicht viele Filme geschaut. Ich habe „The Crown“ geliebt. „Working Moms“. „Bridgerton“. Ich hoffe, das zählt.

    Das beste Lied?

    „Das war nur ein Moment“ von Max Herre feat. Manfred Krug.

    Das schönste Konzert?

    Auch 2022 war kein gutes Jahr für Konzerte. Nicht mal ein Bernd-Konzert habe ich hinbekommen.

    Die meiste Zeit verbracht mit?

    Arbeit und Familie.

    Die schönste Zeit verbracht mit?

    Den Jungs. Und mit mir.

    Vorherrschendes Gefühl 2022?

    Krass.

    2022 zum ersten Mal getan?

    In der Aachener Jugendherberge gewesen. Eine einjährige Ausbildung zur systemischen Coach gestartet und abgeschlossen. Business-Coaching-Sessions gegeben. Zweimal einen dreimonatigen Zertifikatskurs gegeben. Eine Veranstaltung im Museum für Kommunikation veranstaltet und es geliebt. An einem Schreibworkshop mit Doris Dörrie teilgenommen. Jemanden Geld geliehen. Den Notruf angerufen. Ein Seminar abgebrochen aus Sorge um einen Menschen.

    Einen Leihvertrag für mein Bild unterschrieben. Mein Bild in einer Ausstellung besucht. Realisiert, dass ich mein Bild wohl frühestens Ende 2023 wieder sehe.

    Mit dem großen Sohn im Theater gewesen. Eine Diamantene Hochzeit gefeiert. Einen Diamanten gebastelt. Auf der 25-Jahre-Abitur-Feier gewesen und festgestellt, dass es die letzte war, bei der ein Lehrer die Führung macht, den ich im Unterricht hatte.

    Wirklich durchgehend drei- bis viermal Mal Yoga gemacht und gemerkt, dass es gut für mich ist.

    Über steigende Energiekosten nachgedacht.

    Realisiert, dass ein Leben auch in meinem Alter ganz schnell zuende gehen kann.

    2022 nach langer Zeit wieder getan?

    Auf einer Trauerfeier gewesen und mit den anderen geweint.

    Mit den Kindern in Berlin gewesen. Den Tränenpalast, das Museum für Technik besucht. Durch Kreuzberg gelaufen. Eine Spreefahrt unternommen.

    Mit den Kindern in München gewesen und die Stadt noch einmal von einer anderen Seite kennen- und mögengelernt.

    Auf der re:publica gewesen.

    Mich mit Sicherheitspolitik beschäftigt.

    Mützen gestrickt.

    Bowling.

    Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?

    Krieg. Streit. Abschied.

    Drei Dinge, auf die ich nicht hätte verzichten wollen?

    Urlaub mit den Kindern in Städten und Bergen.

    Klarheit über ein paar Dinge bekommen, also das, was ich will und was eben auch nicht.

    Die damit verbundene selbst gewählte Abgrenzung.

    Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

    Du kannst das.

    Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?

    Den gab es diesmal sogar mehrfach in unterschiedlichen Varianten. Tenor: Danke, dass du das bei mir ausgelöst hast.

    2022 war mit einem Wort?

    Lehrreich.

    Wer sich nochmal durch die vergangenen Jahre klicken will: 2021, 2020, 2019,
    2018, 2017, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012, 2011, 2010, 2009, 2008, 2007, 2006, 2005, 2004, 2003

    2022: Das Jahr in Büchern

    Aus meiner Sicht war 2022 ein gutes Lesejahr – ein Buch mit vielen Geschichten, die mich immer wieder aus dem Alltag herausgezogen haben, mich dazu gebracht haben, mich zu zerstreuen, abzuschalten. Kleine Auszeiten zwischendurch. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich viel zu selten hier diese kleinen Geschichten, die schönen Formulierungen geteilt habe. Das wird sich 2023 ändern. Und in alter Tradition hier die Bücher, die ich 2022 beendet habe.

    Samira El Ouassil, Friedemann Karig: Erzählende Affen
    Eines der besten Bücher in diesem Jahr. Storytelling und welche Geschichten wir erzählen sollten. Hier mehr.

    Khuê Pham: Wo auch immer ihr seid
    Ich habe das Buch dafür geliebt, dass ich in eine mir fremde Welt abtauchen durfte.

    Manfred Krug: Ich sammle mein Leben zusammen. Tagebücher 1996-1997
    Hab ich gehört. War interessant in das Leben dieses Mannes abzutauchen und faszinierend, wie gut sein Sohn den Worten seines Vaters eine Stimme gab. Hier mehr dazu.

    Manfred Krug: Abgehauen
    Musste ich dann direkt im Anschluss an die Hörbücher hören, denn irgendwie wollte ich dann wissen, wie es gewesen ist, als Prominenter die DDR Ende der 70er Jahre zu verlassen.

    Stine Pilgaard: Meter pro Sekunde
    So viele wunderbare Formulierungen. So viele Impulse, um über das Älterwerden, Kinderkriegen – eigene Leben – nachzudenken.

    Ewald Arenz: Der letzte Sommer
    Eines dieser Bücher, dass ich diesem Jahr in einem Rutsch durchgelesen habe. Weil ich es nicht beiseite legen konnte. Ein tolles Sommerferienbuch.

    Benedict Wells: Hard Land
    Typisches Coming-of-Age-Buch. Das ist ok, aber kennste eins, kennste alle. Trotzdem hat es mich gepackt. Ein Geheimtipp ist dieses Buch schon lange nicht mehr. Aber jetzt weiß ich auch warum. Sam, 15, lebt in einer Kleinstadt, ist überfordert mit dem eigenen Leben und weiß, dass seine Mutter sterben wird. Besonders berührt hat mich hier nicht, diese erste Liebe, sondern eben genau dieses Familiending zwischen ihm und seiner Mutter, der abwesenden großen Schwester und die Art und Weise, wie sich das Verhältnis zu seinem wandelt. Das war traurig und irgendwie auch sehr schön. Gutes Buch.

    Carolin Hagebölling: Ein anderer Morgen
    „Ein anderer Morgen“ handelt von Eva, zwei Kinder, verheiratet mit Doppelhaushälfte, die sich in die Freundin ihres Chefs verliebt. Liest sich gut weg, kann aber nicht mit „Der Brief“ mithalten. Finde ich.

    Ewald Arenz: Alte Sorten
    Natürlich musste ich nach „Der letzte Sommer“ auch „Alte Sorten“. Es ist anders, handelt von zwei Frauen, die sich zufällig finden und eine Verbindung haben, die nicht viele verstehen. Sie haben beide ihre Geschichte, die die Leser*innen nach und nach kennenlernen. Was das Buch aber or allem bei mir ausgelöst hat: eine riesige Lust auf genau diesen Bauernhof. Birnensorten kennenlernen, Brot backen, Schnaps brennen, mit dem Traktor über die Felder, die Weinlese. Für sachdienliche Hinweise, wo ich den finde, bin ich dankbar.

    Alena Schröder: Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
    Eines der Bücher, das ich nicht weglegen konnte und bis tief in die Nacht gelesen habe. Tolles Buch.

    Elin Wägner: Die Sekretärinnen
    Der Roman „Die Sekretärinnen“ von Elin Wägner ist bereits 1908 erschienen. In diesem Jahr ist er in einer deutschen Neuübersetzung herausgekommen und er ist aktueller denn je. Denn noch immer wird über die Chancengerechtigkeit von Männern und Frauen gestritten, noch immer gibt es so viele Frauen, die in Altersarmut leben. Das Buch hinterließ mich mit gemischten Gefühlen: Ich bin froh darüber, dass sich in den vergangenen 100 Jahren doch ein paar Dinge geändert haben. Ich bin begeistert, wie modern Elin Wägners Sprache bereits war (kann auch an der guten Übersetzung liegen). Ich ärgere mich, dass wir nicht schon viel weiter sind und das Modell „Heirat als Chance für materielle Sicherheit“ auch heute noch ein vielgewähltes ist.

    Heinz Strunk: Es ist immer so schön mit dir
    Die einen mögen es als große Kunst sehen, wenn Autoren Menschen schaffen, die man allesamt nicht mag. Heinz Strunk hat diese Gabe, die es mir nicht einfach macht, seine Bücher zu lesen und das ist vermutlich auch der Grund, warum ich dieses Buch gehört habe. Denn da gab es Strunks Stimme obendrauf und SEINE Interpretation dieses Textes. Trotzdem hatte ich immer wieder den Impuls, abzubrechen. Aber dann war da doch diese schlimme Faszination, dem Scheitern der Protagonisten beizuwohnen.

    Sabine Asgodom: Queen of fucking everything – So bekommst du das großartige Leben, das zu dir passt
    Eine lange Zugfahrt. Gibt bestimmt ein paar Menschen, die sich hier gut abgeholt fühlen.

    Sabine Asgodom: So coache ich: 25 überraschende Impulse, mit denen Sie erfolgreicher werden
    Nun ja. Auch gehört. Hab ich aus Coachingausbildungsgründen gehört. War sozusagen Teil meiner Ausbildung.

    Hannah Bervoets: Dieser Beitrag wurde entfernt
    Das Buch zu lesen, ähnelt einem Rausch. Immer tiefer wirst du in die seelischen Abgründe der Protagonist*innen hineingezogen. Und es wirkt nach. Welche Aufgaben haben Contentmoderator*innen für die Plattform, aber auch für die Gesellschaft? Machen sie soziale Medien erst sozial? Was tun wir dafür, dass es Menschen, die diese Aufgabe übernehmen, gut geht? Ein Buch, das nachwirkt.

    Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit
    „Ich kenne den Tod schon lange, doch jetzt kennt der Tod auch mich.“ Schon der erste Satz ist so stark und war sicherlich auch einer der Gründe, warum ich dieses Buch mal wieder innerhalb eines Wochenendes gelesen habe. Ein großartiges Buch über das Erwachsenwerden, die große Liebe, was Familie ausmacht und machen kann, den Umgang mit Einsamkeit.

    Oliver Burkeman: 4000 weeks
    „In the long run, we are all dead.“ Es gibt tausende Selbstoptimierungsbücher, Ratgeber, wie wir ein besseres Leben führen. Und vielleicht war es genau dieser Satz, der mich dazu animierte, weiterzulesen. Zumal die ungefähr 4000 Wochen, die wir im Schnitt auf der Erde lebend verbringen, gar nicht mal so viel klingen. In zahlreichen Kapiteln erklärt uns Oliver Burkeman, warum und wie wir achtsamer mit unserer Zeit umgehen sollten, wenn wir sie sinnvoll nutzen wollen.

    Anthony McCarten: funny girl
    Was ist, wenn eine Londonerin mit kurdischen Wurzeln, mit Burka bekleidet als Comedian auftreten und Witze erzählt? Das ist die Geschichte von Azime. Ich mochte das Buch, auch wenn das Ende dann für mich irgendwie zu glatt läuft. Aber vielleicht ist das ja auch alles nicht immer so kompliziert, wie ich glaube. Könnte mir aber vorstellen, nochmal was von Anthony McCarten zu lesen.

    Dror Mishani: Drei
    Drei Frauen, die an den gleichen Mann geraten. Drei Schicksale. Eine Kriminalgeschichte und eigentlich meide ich solche Bücher. Trotzdem ist das Ende einigermaßen überraschend, auch wenn es auf eine Weise vorhersehbar war. Was das Buch aber ausmachte: Es war eines von denen, dass ich nicht weglegen mochte und innerhalb eines Tages durchgelesen habe.

    Magdalena Rogl: Mitgefühl
    In 14 Kapiteln plädiert Magdalena Rogl für Emotionen in der Arbeitswelt. Leicht zu lesen, gespickt mit persönlichen Erfahrungen.

    Celeste Ng: Unsre verschwundenen Herzen
    US-Bestseller. War ok.

    Svenja Hofert: Hört auf zu coachen
    Da ich mich ja durch meine systemische Coachingausbildung und der damit verbundenen zahlreichen Tools viel in Theorie und Praxis mit Coaching auseinandergesetzt habe, war das eine inspirierende Lektüre. Denn in der Praxis ist es nach meiner Ansicht nicht hilfreich, sich zu sehr an den Tools entlangzuhangeln, sondern sich eher voll und ganz auf den auf die Klienten einzulassen. Die Kunst des guten Coachings beruht darauf, gut zu erkennen, wo diese stehen und darauf passend zu reagieren. Das vermittelt das Buch ganz gut und bietet hier das eine oder andere Hilfsmittel.

    Ewald Arenz: Das Diamantenmädchen
    Berlin in den 20ern des vergangenen Jahrhunderts. „Das Diamantenmädchen“ ist Krimi und Liebesroman zugleich, es entführt in eine vergangene Zeit. Arenz bedient sich an Sprache und Lebensgefühl und ich habe das Gefühl, dass das alles sehr authentisch ist. Eine wirklich schöne Geschichte.

    Natürlich waren auch wieder jede Menge Kinderbücher dabei.

    David Walliams: Gangster-Oma
    Es ist lustig, es ist traurig und handelt von pupsenden Omas, die gerne Kohl essen. Und von der Queen. Tolle Geschichte. Und sehr gut geeignet zum Vorlesen!

    Bettina Göschl und Klaus-Peter Wolf: Die Nordseedetektive
    Bisher haben wir zwei Teile gelesen: „Fahrraddieben auf der Spur“ und „Die Entführung“. Die sind sogar recht spannend erzählt – zumindest für 8-Jährige und machen mir sehr viel Lust auf Nordsee und Norden. Will dringend mal ins echte Café ten Cate.

    Lasse und Maja
    Hab den Überblick verloren, aber würde behaupten, dass wir jetzt alle Bücher der Reihe gelesen haben.

    Und wenn du wissen willst, was ich in den vergangenen Jahren so gefeatured habe – hier die alten Ausgaben:
    2021, 2020, 2019, 2018, 2013, 2012, 2011, 2010, 2009, 2008, 2007, 2006

    Was ich 2022 gelernt habe

    Ich möchte das Jahresende nutzen, um ein paar Dinge zu teilen, die ich in diesem Jahr gelernt habe. Und natürlich ist diese Liste – ich begrenze sie gar auf zehn Dinge – eine persönliche und aus der Sicht der wenigen verbleibenden Tage geschrieben. Mal sehen, was ich alles vergessen werde. :)

    Diversität macht den Unterschied. Seit dem Start meiner Selbstständigkeit habe ich sehr viel Wert darauf gelegt, mir jedes Jahr ein Lernthema vorzunehmen. Themen, die mich in der Zusammenarbeit mit meinen Kund*innen, aber auch persönlich weiterbringen. In diesem Jahr war das eine Coaching-Ausbildung mit einer unheimlichen diversen Gruppe. Es macht so viel aus, wenn du nicht nur mit Gleichgesinnten etwas Neues lernst.

    Coaching ist hilfreich. Und Coachingtechniken bringen dir nicht nur etwas im beruflichen Kontext der Beratung, in Workshops, Trainings oder im Gespräch mit den eigenen Mitarbeitenden. Sie können dich auch dabei unterstützen, um über Haltung und eigene Werte nachzudenken, und Prioritäten zu verschieben. Ich bin dankbar für die Erfahrungen und froh über den gefüllten Werkzeugkasten, der mir gerade in den derzeitigen Zeiten besonders wertvoll erscheint.

    Präsenz ist prima. Trainings, Seminare und Workshops in Präsenz zu geben, gehörte in 2022 zu meinen Highlights. Denn auch in diesem Jahr fand ein Großteil meiner Arbeit in digitalen Räumen statt. Wie schön es ist, in der dritten Dimension Veranstaltungen zu erleben – auch in der mir zugeteilten Rolle – ist einfach noch einmal was anderes.

    Hybrid geht auch. Hättest du mich in 2021 gefragt, ob ich auch hybride Veranstaltungen durchführe, hätte ich abgelehnt. Meine Coaching-Ausbildung hat mir gezeigt, dass das auch sehr gut funktionieren kann.

    Ich bewirke etwas. Die krassesten Veränderungen erfuhren zwei Teilnehmende im Zertifikatskurs „Digital Editor“ an der Akademie für Publizistik. Während der dreimonatigen Zeitspanne orientierten sie sich neu – und bekamen neue Verträge, die auf den Inhalten des Kurses aufbauten. 

    Think big. Wenn mir irgendwer mal gesagt hätte, dass wir die Goldenen Blogger im Museum für Kommunikation verleihen würden, ich hätte der Person einen Vogel gezeigt.

    Yoga für den Ausgleich. Zu Beginn des Jahres habe ich mir vorgenommen, regelmäßig Yoga zu machen, wenn möglich täglich. Letzteres ist mir nicht ganz gelungen, aber doch drei- bis viermal die Woche. 

    Bücher lesen. Ich habe in diesem Jahr so viel gelesen, wie schon lange nicht mehr. Das liegt zum einen daran, dass ich durch unsere Zusammenarbeit zu Beginn des Jahres das Bücherabo vom Localbookshop genießen durfte. Zum anderen entspannt es mich ungemein, am Wochenende in eine fremde Welt einzutauchen. 

    Hören. Für mich war 2022 auch ein Podcast- und Hörbücherjahr. Nachdem ich zunächst „Erzählende Affen“ gehört habe und in das Leben von Manfred Krug abgetaucht bin, habe ich sehr viele gute Podcasts gehört. Viele, in denen ich etwas lernen konnte – als Beispiel will ich hier nur die „Geschichten aus der Geschichte“ nennen.

    Newsletter sind toll. Das habe ich nicht neu gelernt, aber es wurde mir noch einmal bestätigt. Nicht nur, dass ich selber mittlerweile viele Informationen in Form von Newslettern konsumiere. Gerade in den vergangenen Wochen der täglich neuen Hiobsbotschaften zu Twitter tat es gut, zu wissen, dass es diesen Kanal gibt. In Beziehungen, die über Newsletter entstehen, kann kein Elon Musk hinein fuschen.

    Was hast du 2022 gelernt?

    (Dieser Text war Teil des Newsletters, den ich jeden Donnerstag verschicke. Hier abonnieren!)

    Mastodon und Twitter: 5 Fragen, 5 Antworten

    Twitter-Fans umtreiben derzeit viele Fragen. Ein paar davon versuche ich zu beantworten.

    Soll ich bei Twitter bleiben?
    Ich für mich habe entschieden (Stand: 23.11., 22.13 Uhr): Ich bleibe noch. Aber ich lese fast alles, was drüber geschrieben wird. Und höre mir das tägliche Therapiegespräch von Gavin Karlmeier und Dennis Horn an. Der einfache Grund: Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es ja vielleicht auch noch gut werden kann.

    Wie das?
    Elon Musk hat schon immer ein eigenes Verständnis, was gute Kommunikation angeht. Er ist ein großer Anhänger der These „Every PR is good PR“ und wenn man seine Tweets genauer liest, dann bestätigt sich dies. Aufmerksamkeit um jeden Preis – nicht ohne Grund feiert er immer wieder die neuen Höchststände in der „Twitter Usage“, die neuen Rekorde bei den täglichen Nutzer*innen, die Zahl der Teilnehmenden an seinen Umfragen. Und so lange er das Gerede auf Twitter über Twitter, das ja auch in die anderen Medien überschwappt, aufrecht hält, desto mehr profitiert die Plattform in seinen Augen. Die Methoden sind höchst zweifelhaft und mir tun alle Menschen leid, die in den letzten Wochen dadurch ihren Job und einen Teil ihrer Identität verloren haben. Und ja: Auch ich bin mit diesem Text Teil des Systems und ich ärgere mich darüber sogar ein bisschen.

    Es könnte also sein, dass Elon Musk diese „Show“ so lange für uns veranstaltet, bis er es geschafft hat, erste Features auszurollen, die uns dann wiederum wieder besänftigen – und er – ganz der Heldengeschichte folgend – zum gefeierten Helden wird. Denn irgendwie muss das Geld ja wieder in die Kasse kommen.

    Aber haben sich nicht schon so viele Menschen bei Twitter abgemeldet?
    Kann sein. Für einen Kunden habe ich mit meinem Team in den vergangenen Wochen unterschiedliche Accounts zum Monitoring recherchiert. Ergebnis: Vor allem in der Politik- und Wirtschaftsbubble sind alle noch da. Die meisten Abgänge gab es bei meiner Stichprobe unter Journalist*innen.

    Mastodon – Top oder Flop?
    Kurze Antwort: weder noch, sondern anders.

    Hier die lange Version. Mein Gefühl bei Mastodon: Ein bisschen wie 2007 auf Twitter. Vor allem, weil es ruckelt. Lädt manchmal langsam oder gar nicht. Ähnlich wie Nicole Diekmann kann ich Mastodon gerade nur auf dem Handy lesen, weil auf dem Desktop irgendwas mit den Passwörtern schiefgelaufen ist.

    Doch nicht nur das: Es sind zwar schon einige auf den Mastodon-Plattformen. Aber ich bekomme dort nicht, weshalb ich immer noch gerne auf Twitter bin. Für mich ist Twitter der letzte Ort, an dem ich meinen Durst nach Nachrichten, unterschiedlichen Perspektiven und Meinungen ausleben kann. (Nach langen Jahren als Online-Journalistin oder in der Rolle der Chefin vom Dienst am Newsdesk). Soweit ist Mastodon (vielleicht noch) nicht.

    Soll ich mich auf Mastodon anmelden?
    Wenn du gerne neue Social-Media-Kanäle ausprobierst, dann kann ich dir das durchaus empfehlen. Du findest mich übrigens hier.

    Manche befürchten, Twitter geht wegen Sicherheitslücken, Hacks oder ähnlichem in die Knie. Und dann?
    Glaubt man den vielen gefeuerten ehemaligen Twitter-Angestellten und Experten ist das durchaus ein Szenario, das eintreten könnte. Und falls du dich fragst, wo du dann deine lustigen 280-Botschaften platzieren sollst, McSweeney hat wirklich hilfreiche Tipps zusammengestellt.

    Dieser Text ist zuerst in abgewandelter Form in meinem Newsletter erschienen. Hier kannst du ihn abonnieren.

    Von Carl Rogers lernen

    Als der Sohn vor ein paar Monaten über eine angemessene Höhe seines Taschengelds sprechen wollte, war nicht etwa der Vergleich mit den Sätzen seiner Freunde der Anlass dafür. Vielmehr hatte er auf Tiktok ein Video gesehen. Thema: Die Taschengeldtabelle aus dem Portal des Bundesfamilienministeriums. Das Video stammte allerdings von keinem klassischen Medium, sondern vom persönlichen Account eines Influencers. Woran das liegt? Zum einen natürlich an seinem Nutzungsverhalten. Aber auch an der Art der Aufbereitung eines solchen Themas. 

    Welchen Einfluss Social-Media-Accounts von Medienmarken, aber natürlich vor allem von Influencern oder anderen personenfokussierten Accounts auf die Meinungsbildung von jungen Menschen haben, das hat kürzlich eine neue Usethenews-Studie untersucht. Sie kommt zu folgenden spannenden Ergebnissen (arg verkürzt): 

    1. Junge Menschen folgen Accounts aus ganz unterschiedlichen Gründen. Die wichtigsten Motive sind: Kommunikation & Integration, Wissen & Information, Unterhaltung & Zeitvertreib, Orientierung & Werte, Inspiration & Motivation sowie soziale Nähe & Einblick. Die dadurch entstehende „Timeline“ ist eine Mischung aus all diesen Bedürfnissen. 

    2. Junge Menschen schätzen Persönlichkeiten mit spezifischem Wissen auch für ihre eigene Meinungsbildung. Sie gehen davon aus, dass sie sich durch sie eine „’fundierte‘ und ‚professionelle‘ Meinung“ bilden können, aber auch „‚persönliche‘ bzw. ‚überblicksartige‘ Meinung zu bilden, um in Gesprächen oberflächlich mitreden und sich über ‚lustige‘ Ereignisse austauschen zu können.‘

    3. Auch Nachrichtenangebote in Social Media werden genutzt: Sie erfüllen überwiegend Wissens-, Informations- und Kommunikationsbedürfnisse und werden als glaubwürdig und vertrauenswürdig geschätzt.

    4. Und aus 3. ergibt sich folgende Interpretation: Traditionellen Medien muss es gelingen, die Relevanz wieder reinzuholen, die sie vielleicht eingebüßt haben, weil viele junge Menschen sie aus den unterschiedlichsten Gründen gar nicht mehr kennen. Das kann gelingen, wenn sie sich geschickt auf den Kanälen platzieren, auf denen diese Menschen unterwegs sind.

    5. Eine solche Strategie kann allerdings nur gelingen, wenn sich die Marke als unabhängiger und vertrauenswürdiger Akteur platziert und bedürfnisorientiert kommuniziert. 

    Wie wichtig das ist, wie häufig es vernachlässigt wird und warum viele junge Menschen bestimmte (Medien-)Marken gar nicht erst kennenlernen, wurde mir am Sonntag in meiner Fortbildung bewusst. Dort diskutierten wir die Kriterien von „personzentrierter Gesprächsführung“. Die definierte der Psychologe Carl Rogers einst und prägt mit ihnen seitdem nicht nur Psychotherapie, sondern auch die Pädagogik: Sie lauten Kongruenz, Wertschätzung und Empathie. 

    Und sind das nicht auch die Kriterien, die dabei helfen, eine gute digitale Kommunikation mit Zielgruppen aller Art aufzubauen? Nicht nur mit den Jüngeren? Und sind das nicht genau die Kriterien, die viele Medienmarken und Unternehmen in ihrer Kommunikation gerne mal vernachlässigen? 

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    Mastodon oder Twitter oder müssen wir uns gar nicht entscheiden?

    Mittwochmittag kam der erste Anruf: „Wir verlieren Follower. Meinst du, das liegt an Elon Musk?“ Offenbar gibt es auch in deutschen Kommunikationsteams durch den Einstieg von Elon Musk bei Twitter Gesprächsbedarf. Sind die jetzt alle auf Mastodon? Müssen wir da jetzt auch hin? Und wie erreichen wir eigentlich in Zukunft unsere Zielgruppe, die wir jetzt ziemlich gut über Twitter bedienen? All diese Fragen haben wir andiskutiert. Damit du auch etwas davon hast: der Reihe nach.

    Gehen jetzt alle zu Mastodon? Erste Antwort: nein. Zweite Antwort: Glaubt man dem Mastadonusercount-Account dann haben sich gerade einmal 200.000 Menschen in der vergangenen Woche bei Mastodon angemeldet. Das ist wenig. Insgesamt gibt es jetzt knapp 6 Millionen Mastodon-Nutzende im Vergleich zu 211 Millionen bei Twitter.

    Vermutlich gibt es andere Gründe für den Follower-Rückgang. Sollte sich der eine oder andere im Zuge des Musk-Deals bei Twitter abgemeldet haben, heißt das noch lange nicht, dass diese Menschen dann auch zu Mastodon gehen. Vielleicht geben sie ja sogar Facebook wieder eine Chance?

    Muss ich jetzt auch zu Mastodon? Müssen ist ja ein sehr großes Wort. Wenn du dich dafür interessierst, welches soziale Netzwerk sogar die obersten Datenschützer Deutschlands cool finden, dann meld dich an. Soll aber auch Leute geben, die genau das abschreckt. Meine Haltung hier ist: Es schadet nie, sich mit neuen Netzwerken zu befassen, herauszufinden, was auf diesen gut funktioniert. Ob Menschen es aktiv nutzen und ob eine relevant hohe Zahl an Menschen hier mittelfristig eine Alternative findet, die die eigenen Bedürfnisse befriedigt.

    Was kann Mastodon? Tweets heißen dort Tröts und können 500 Zeichen umfassen. Die Usability ist bisher anstrengend. Mastodon besteht aus einem dezentralen Netzwerk von verschiedenen Servern, sogenannten „Instanzen“. Diese werden von Privatpersonen oder Gemeinschaften betrieben, derzeit gibt es knapp 4000 davon. Fun Fact: Die Bestätigungsmail zur Aktivierung meines Accounts benötigte drei Tage bis zum Eingang in meinem Postfach. Das ist sehr lang.

    Kann ich noch bei Twitter bleiben? Dagegen spricht aus meiner Sicht erstmal nichts. Fakt ist aber: Twitter wird sich verändern. Eine von Musks ersten Amtshandlungen war, große Teile der Führungsriege auszutauschen. Weitere werden vermutlich folgen. Im ausgeloggten Zustand bekommt man auf Twitter.com nun Trending Topics ausgespielt. Das kostenpflichtige Produkt „Twitter Blue“ soll offenbar so schnell wie möglich an den Start gehen. All das kann Schlechtes bedeuten, aber vielleicht auch nicht. Fakt ist: Twitter hat seit Jahren zahlreiche Probleme nicht in den Griff bekommen, zum Beispiel das Thema „Content-Moderation“ (sehr lesenswert dazu). Ich würde abwarten, bis die ersten Veränderungen wirklich sichtbar werden. Und das kann auch bedeuten, Werbekampagnen erstmal zu pausieren.

    Am Ende ist es natürlich eine strategische Entscheidung: Kann ich es für mein Unternehmen oder mich vertreten, auf der Plattform unterwegs zu sein? Kann ich dort meine Ziele und Zielgruppe erreichen oder gibt es andere Möglichkeiten? Kann ich auf anderen Wegen genauso gut Teil des gesellschaftspolitischen Diskurses sein?

    Dieser Text ist zuerst in meinem wöchentlichen Newsletter erschienen. Hier kannst du ihn abonnieren.

    Kreativ schreiben lernen

    Manchmal habe ich Wochen, in denen ich sehr viel schreibe. Und damit meine ich nicht, dass ich Newsletter-Ausgaben vorproduziere. Der Zufall will es dann, dass vor allem das Schreiben von Texten im Vordergrund steht – für die unterschiedlichsten Kanäle. Gestern habe ich eine Methode kennengelernt, die dir nicht nur dabei hilft, schreibend einen klaren Kopf zu bekommen, abzuschalten. Sie macht durchaus wacher, lässt dich inspiriert von dir selbst zurück und könnte womöglich der Startschuss zu dem eigenen Roman sein.

    (Kann sein, dass ich ein klitzekleines bisschen übertreibe, aber wer weiß, vielleicht halte ich ja wirklich in ein paar Jahren meinen eigenen Roman in den Händen und werde mich daran erinnern, damals Teilnehmerin dieses Workshops gewesen zu sein.)

    Aber ich will auflösen: Was mich so inspiriert zurückgelassen hat, war ein Schreibworkshop der MFF München mit Doris Dörrie. Sie hat mich dazu gebracht , innerhalb dieser zwei Stunden 35 Minuten zu schreiben. So sind vier Texte entstanden. Vier Texte, die ich sonst nicht geschrieben hätte. Vier Texte, die von längst vergessenen Erinnerungen handeln – schönen Erinnerungen aus meiner Kindheit. Mit Hilfe einer „Zauberformel“ und ein paar Grundregeln:

    ? Schreib los – am besten mit der Hand.
    ? Schreibe, was du fühlst, hörst, schmeckst, siehst und riechst.
    ? Denk nicht nach, während du schreibst, du hast die Lizenz zum Blödsinn. 
    ? Kontrollier nicht, was du schreibst. Tipper sind erlaubt, wenn nicht sogar erwünscht wegen „Denk nicht nach“.

    Ein ähnliches Prinzip wird ja auch bei den so genannten Morning Pages verfolgt. Hier geht es darum jeden Morgen drei Seiten zu füllen, um den Kopf für den Tag freizumachen. Bei der Reporterfabrik gibt es einen kostenlosen Schreibkurs von Doris Dörrie, falls du das auch mal ausprobieren willst. 

    (Der Text war Teil meines Newsletters, den du hier abonnieren kannst.)