Manfred Krug oder die Kraft von Tagebüchern

Eigentlich passt es sehr gut, dass ich ausgerechnet in der Goldene-Blogger-Woche die Tagebücher von Manfred Krug aus den Jahren 1996/1997 gehört habe, die kürzlich erschienen sind. Denn mit digitalen Tagebüchern fing das ganze Bloggen ja irgendwie an. Auch wenn sie teilweise belanglos wirken – auch die von Manfred Krug, wenn er beispielsweise erzählt, sich ein paar Maronen geröstet oder sich über die eine oder andere Sendung im Fernsehen geärgert zu haben, zeichnen sie in der Gesamtheit eben doch das Bild eines Mannes. Mal verletzlich, sehr von sich überzeugt, eine interessante Form des Zusammenlebens mit seinen Familien und Lieben gefunden. Ein Schauspieler, der sich in Drehbücher einmischte, der hart verhandelte und damit sicherlich vielen ordentlich auf die Nerven ging. Der während dieser Zeit einen Schlaganfall erlitt und sich wieder berappelte.

Ich glaube, die Tagebücher haben auch deshalb bei mir so einen großen Eindruck hinterlassen, weil sie von seine Sohn gelesen worden sind. Und als sich am Ende seine Lektorin Krista Maria Schädlich zu Wort meldet, die erzählt, wann sie das erste Mal einen Text von Krug gehört hatte und warum man sich für die Veröffentlichung der eben dieser Tagebücher entschieden hat, dann hat das bei mir eine große Lust ausgelöst, sich doch einmal näher mit dem geschrieben Wort von Manfred Krug auseinander zu setzen.

Gleichzeitig haben sie bei mir eine neue Lust auf Tagebuch ausgelöst. Ich les jetzt trotzdem erstmal „Abgehauen“.

Das Hörbuch auf Spotify

Bildung, Politik und jede Menge Zauber: So waren die Goldenen Blogger 2022

Pandemie, Krieg in der Ukraine – kann man da überhaupt Preise verleihen? Immer wieder habe ich in den vergangenen Wochen darüber nachgedacht. Wir haben darüber in den unterschiedlichsten Runden diskutiert und uns am Ende dafür entschieden. Umstritten – ja. Und ich würde mich wieder dafür entscheiden.

Wenn ich mir die Liste der Gewinner*innen der Goldenen Blogger 2022 anschaue, dann sind das aus meiner Sicht alles Projekte, die Aufmerksamkeit verdient haben. Aus den unterschiedlichsten Gründen.

Ira Peter hat im vergangenen Jahr mit dem Blog „Stadtschreiberin Odessa“ gezeigt, wie das Leben in der ukrainischen Stadt war und konnte sich bis zum 24. Februar 2022 nicht vorstellen, was passieren würde. Und wie gut, dass sie auch weiterhin berichtet – und hilft. Sie unterstützt die Runnebaum-Stiftung, die derzeit Medikamententransporte in die Ukraine organisiert und auf dem Rückweg Hilfsbedürftige mit nach Deutschland nimmt.

Wie gut ist eigentlich unser Bildungssystem? Eine Frage, die wir seit Ausbruch der Pandemie immer wieder diskutieren – also Eltern, Kinder und Lehrerschaft. Wie sehr würden sich die eben genannten Gruppen wünschen, dass das auch auf offiziellen Ebenen angegangen wird. Und wie gut passt es da, dass gleich zwei Projekte in diesem Jahr einen Preis erhalten haben, die genau dieses Thema aufgreifen, aktiv werden, helfen: der Netzlehrer Bob Blume und Caroline von St. Ange mit „Learn learning with Caroline“.

Welche Bedeutung Tiktok mittlerweile in Deutschland hat – für die Popkultur, im Employer Branding, aber vor allem für Kinder und Jugendliche. Auch das konnten wir bei den Goldenen Bloggern in diesem Jahr erleben: Herr Anwalt mit seinen mehr als 5 Millionen Follower*innen, die Gewinnerin der Kategorie „Berufsbotschafter*in“, Chiara Monteton sind hier nur zwei Beispiele.

Die Politik nimmt Social Media ernst: Ich habe mich sehr gefreut, dass Marie-Agnes Strack-Zimmermann persönlich vor Ort war, Lars Klingbeil und Kevin Kühnert sich zugeschaltet haben. Den Goldenen Blogger in der Kategorie „Politische Kommunikation“ abgeräumt hat dann aber doch die nicht anwesende Grünen-Politikerin Aminata Touré . Für den Twitter-Gewinner Karl Lauterbach nahm der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner den Preis in Empfang. Ja auch das sind die Goldenen Blogger.

Wer schreibt heutzutage eigentlich noch Blogs? Gibt es die Blogosphäre überhaupt noch? Wer diese Diskussionen anzettelt, hat keine Ahnung. Blogs leben. Auf allen Plattformen. Denn was ist das, was Blogs früher (Kleine Referenz an die Kategorie „Langstrecke“, in der Anke Gröner abräumte) ausgemacht hat: Dass man über Inhalte, Themen und die Persönlichkeit dahinter Verbindungen aufbaute, die zu Verbundenheit wurde. Und das haben all die Projekte gemeinsam, die in diesem Jahr, aber auch in den vergangenen 15 Jahren gewonnen haben: Sie schaffen Verbundenheit zu ihren Rezipienten, eine Verbundenheit, die um einiges stärker ist, als das, was viele klassische Medienmarken im Digitalen erreicht haben.

Ich danke an das große Vertrauen unserer diesjährigen Sponsoren: Deutsche Post DHL Groups, Xing, Meta, LMC Caravan, der R + V Versicherung und DB Cargo. Ich danke dem Museum für Kommunikation und deren Mitarbeiter*innen, die mir geholfen haben, mein Kleid während der Zaubershow (Danke Siegfried! Danke Joy!) schnell zu nähen. Ich danke dem Fotografen Chris Marxen von Headshots-Berlin.de für die wunderbaren Fotos. Ich danke Schalldruck, die uns mit Technik, Licht und Sound versorgt haben. Ich danke unserem großartigen Team, die jedes Jahr wieder Lust haben, die Sause mit uns zu stemmen.

Und ich danke allen, die Lust und Zeit investiert haben, mit uns gemeinsam ein paar Stunden dem Alltag entflohen zu sein und einen Scheinwerfer auf all die positiven Seiten des Internets geworfen zu haben.

Die Liste der Sieger:

Blogger*in des Jahres: Bob Blume – der Netzlehrer

Newcomer*in des Jahres: “Stadtschreiberin Odessa“ – Ira Peter

Bester Einzelbeitrag: Rezo – “Zerstörung: Finale – Korruption”

Bestes Nischen-/Themenblog: Comic-Denkblase

Newsletter des Jahres: Cool genug

Podcast des Jahres: Being Timo Schultz

Instagrammerin des Jahres: Learn learning with Caroline

Twitter-Account des Jahres: Karl Lauterbach

TikToker des Jahres: HerrAnwalt

Bester Social Media-Auftritt einer Celebrity: Marijke Amado auf Instagram

Flauscher*in des Jahres: Lisa Kestel auf Instagram

Berufsbotschafterin des Jahres: Chiara Monteton – Dachdeckerin Chiara

Politische Digitalkommunikation: Aminata Touré auf Instagram

Bürgerschaftliches Engagement: Hass Melden

Langstrecke: Anke Gröner

Mein 11. Muttertag

Heute feiere ich den elften Geburtstag meines Sohnes. Als ich vor elf Jahren Mutter wurde, hätte ich nicht gedacht, wie sehr sich mein Leben dadurch verändert. Die Verantwortung, die du plötzlich trägst, die Sorgen, die du hast, die wunderbaren und die kräftezehrenden Momente. Wie sehr ich mich auch verändere. Viele Ereignisse in diesen Jahren hinterlassen Spuren – auch die beruflichen.

Ich habe erlebt, wie es ist, als Führungskraft Mutter zu werden und zu sein.

Ich habe erlebt, wie es ist, wenn du nach der Elternzeit einen neuen Job in einem neuen Unternehmen antrittst. Trotz Kleinkind.

Ich habe erlebt, wie es ist, nach kurzer Elternzeit in den gleichen Job zurückzukehren – und du plötzlich eine Chefin hast, die keine Kinder hat.

Ich habe versucht, Teilzeit zu arbeiten und bemerkt, dass das kein Modell für mich ist.

Und ich habe mich selbstständig gemacht, als Mutter von zwei Kindern, die immer noch Vollzeit arbeitet. Ich habe ein eigenes Team und bin meine eigene (strenge) Chefin.

Auch wenn die eine oder andere Erfahrung nicht allzu schön war, möchte ich sie nicht missen. Vieles hat ich desillusioniert, mittlerweile kann ich auch Quotenregelungen etwas abgewinnen. Die Erfahrungen haben mir geholfen, meine Meinung über Karrieremodelle, Förderprogramme von Frauen und die Rolle von Führungskräften zu bilden. Dafür bin ich alles in allem dennoch dankbar.

Und in mir ist diese Hoffnung, dass die Klassenkameradinnen meines Sohnes auf die ein oder andere Erfahrung verzichten können. Weil es selbstverständlich geworden ist, dass Frauen auf ALLEN (Führungs-)Ebenen vertreten sind.

Buch: Erzählende Affen

Jeder von uns weiß um die Kraft von Geschichten. Im Kleinen – meine Mutter hat meinem Bruder und mir als Kind immer wieder erzählt, dass Kirschsaft Fieber senkt – wie im Großen: Weltkriege, Nationalsozialismus, Klimakrise. Und das seit Jahrhunderten. Hätten wir uns nicht über Generationen hinweg immer wieder Geschichten erzählt, wer weiß, was geworden wäre. Mit Geschichten brachten wir uns bei, wie wir uns bei Gefahr verhalten sollen. Das wurde weitergegeben, um zu lernen, das Gelernte weiterzuentwickeln und wiederum weiterzugeben. So war es, so ist es und ob es weiterhin so sein wird, hängt davon ab, ob es uns gelingt, neue Geschichten zu erzählen.

Der Mensch ist ein „Homo Narrans“, schreiben die Autorinnen Samira El Ouassil und Friedemann Karig in ihrem Buch „Erzählende Affen“. Ein Buch, das ich wirklich jedem ans Herz legen muss, der in irgendeiner Weise damit beschäftigt ist, Geschichten zu erzählen – im Journalismus, der Kommunikation oder Literatur. 

Denn das Buch gibt nicht nur einen Grundkurs im Geschichtenerzählen, welche Geschichten wir uns immer wieder erzählen – „Tellerwäscher“, „Mann im Loch“, „Aschenputtel“ u.a.. Welche Masterplots dabei verwendet werden, was Geschichten wirksamer macht. Es erklärt auch sehr anschaulich, wie sich Geschichten über Jahrhunderte verfestigen konnten, wie sich Verschwörungserzählungen verbreiten, warum Frauen ohne Kinder in Märchen oft die Bösen sind.

Zudem klären die Autorinnen auf, dass die Geschichten, mit denen wir Menschen bisher gearbeitet haben, für die Herausforderungen unserer Zeit nicht mehr funktionieren: Corona-Pandemie – wir alle wissen, wie viel schwieriger es mit jedem Monat der Pandemie geworden ist, Präventionsstrategien zu vermitteln („There is no glory in prevention“, Christian Drosten).

Und natürlich die Klimakrise. Jeder Versuch, diese mit Hilfe einer „Heldenreise“ zu erzählen, funktioniert nicht. Es gibt nicht DEN Helden, der sich aufmacht und auf seinem Weg die üblichen Schurken erledigt, um dann gewachsen an den Taten in Frieden weiterzuleben. Es bedarf anderer Narrative, um Gesellschaft, Politik und Wirtschaft davon zu überzeugen, endlich zu handeln. Narrative, die nicht ohnmächtig zurücklassen – beispielsweise dadurch, dass fast immer nur davon berichtet wird, wie schlecht es um uns steht. Sondern beispielsweise durch solche, die uns zeigen, was wir gewinnen könnten. 

„Erzählende Affen“ ist ein Buch, das bestimmt lange nachhallen wird. Und allein die vielen wertvollen Referenzen, die ebenfalls im Buch aufgelistet werden, bieten Lesestoff für die kommenden Jahre. Also: Fette Leseempfehlung!

Was wird 2022? New Work, anderes Führen, Debundling, Community und digitales Lernen

„The value of a prediction is in the act of making it, not the prediction itself.“ Ich mag, was Prognose-König Scott Galloway in seinem Neujahrsnewsletter geschrieben hat. Davon ausgehend fällt es auf jeden Fall leichter, auch in diesem Jahr ein paar Thesen herauszuhauen, die aus meiner Sicht das Jahr 2022 prägen werden.

Kurzer Rückblick auf das, was ich für 2021 vorhergesagt habe? Digitales Lernen war eines der Themen von 2021, das Thema Diversität war omnipräsent und ging durchaus auch über das reine Frauenzählen hinaus. Glücklicherweise hat sich in Politik, aber auch Wirtschaft ein bisschen was getan – zumindest die DAX-Vorstände sehen ja jetzt ein wenig „bunter“ aus. In Sachen Polarisierung hab ich leider ebenfalls recht gehabt und wenn wir sehen, wie selbstverständlich eine große Zahl an Unternehmen mittlerweile auf den unterschiedlichsten Kanälen kommunizieren, um ihre Zielgruppen zu erreichen, dann lag ich auch da ganz gut. Bei den Social-Media-Kanälen gehörten Linkedin, Tiktok und Instagram zu den großen Gewinnern, Telegram hat die Gemüter in Deutschland erhitzt. Aber: Über Purpose wurde viel geredet, aber die von mir erhofften Impulse, die über das Buzzword-Bingo hinausgegangen sind, ja, da wäre noch einiges gegangen.

Aber schauen wir mal auf das, was uns 2022 in Medien und Kommunikation erwartet.

1. New Work aber richtig – die Folgen des Arbeitnehmermarkts
Der Arbeitsmarkt ist im Wandel. Die Verlagerung des Machtgefüges hin zur Arbeitnehmerseite hat längst begonnen, in vielen Branchen ist sie weit fortgeschritten: Beschäftigte schauen, welche Unternehmen ihnen dabei helfen, ihren Lebensweg bestmöglich zu gestalten – im Einklang mit privaten Bedürfnissen und Zielen, aber auch fachlichen Interessen. Das Unternehmen muss zu ihnen passen, nicht umgekehrt. Wer unter New Work nur das Bereitstellen von Tischtennisplatten oder Kickertischen versteht, hat hier keine Chance. Befeuert durch die vergangenen Pandemiemonate und die damit einher gehende Entfremdung vieler Beschäftigter von ihren Arbeitgebern werden Firmen ihre Recruiting-Strategien überarbeiten und sich mit Unternehmenskulturthemen beschäftigen (müssen). Die Medienbranche wird diese Entwicklung besonders treffen, weil der Nachholbedarf hier am größten ist.

2. Lernen, lernen, lernen
Neue Trends, neue Technologien, andere Anforderungen durch gesellschaftliche Entwicklungen, Fachkräftemangel: Mehr denn je wird es 2022 darauf ankommen, in das eigene Personal zu investieren. Ich hoffe, dass ich den Satz „Oh, das ist unsere erste Weiterbildung seit 10 Jahren“ in diesem Jahr nicht mehr hören muss.

3. Neues Arbeiten heißt auch anders führen
Die komplexer werdende Welt und die damit einher gehenden Veränderungen erfordern Führungskräfte, die nicht nur fachliche Fähigkeiten haben. Empathie ist gefragt genauso wie zuhören erklären statt ansagen. Auch hier herrscht gerade in Medienunternehmen immer noch ein großer Nachholbedarf.

4. Beziehungen und Verbindungen stärken
Als ich im Sommer 2021 pandemiebedingt das erste Mal seit langem wieder nach Berlin gereist bin und mich dort mit vielen lieben Menschen zu treffen, habe ich gespürt, wie sehr mir das gefehlt hat. Und damit meine ich nicht, den zielgerichteten Austausch. Denn auch aus zufälligen Begegnungen, spontanen Gesprächen und zunächst sinnlos erscheinenden Albereien entsteht etwas. Und sei es nur das gute Gefühl, sich endlich mal wieder gesehen und gemeinsam gelacht zu haben.

5. Medien im Wandel: Zielgruppe im Fokus!
Wer im Digitalen Produkte entwickelt, weiß: Nur wenn das Produkt die Bedürfnisse der Zielgruppe bedient, wird es auch erfolgreich sein. Sprich: Ob Newsletter, Social-Media-Kanal, Podcast oder Webseite: Wer nicht FÜR die Zielgruppe konzipiert und publiziert, wird es schwer haben. Das heißt nicht, dass man nur noch das macht, was die Marktforschung ergibt oder dem Clickbait hinterherpubliziert, sondern in echten Dialog mit den Zielgruppen geht und Themen für und mit diesen Zielgruppen entwickelt. Kein neuer Trend, aber aufgrund der geringer werdenden Aufmerksamkeitsspanne, des ohnehin riesigen Angebots an Inhalten wird es 2022 noch wichtiger sein, hier das perfekte Angebot zu schaffen. Dafür hilfreich werden auch weiterhin Hype-Formate wie Newsletter oder Podcasts bleiben. Aber eben auch nur dann, wenn diese für und im besten Fall mit der Zielgruppe entwickelt werden.

6. Medien im Wandel: Nischisierung und Debundling
Daraus folgt: Wir werden noch mehr Angebote zu bestimmten Nischen- und Fachthemen, ob als Newsletter, Podcast oder Social-Media-Format. Ich glaube auch, dass 2022 noch mehr Autor*innen eigene Angebote mit und ohne dahinterstehende Medienmarke starten werden.

Laut Digital News Report 2021 liegt die Zahlungsbereitschaft für Nachrichtenangebote in Deutschland bei ungefähr zehn Prozent. Und obwohl wir in diesen Bereichen in den vergangenen Jahren ein starkes Wachstum gesehen haben, bin ich überzeugt, dass wir 2022 eine Abkehr vom One-size-fits-all-Prinzip bei den Digitalabos sehen werden. Ist es für eine kulturinteressierte Person nicht viel sinnvoller, ein Kulturabo der lokalen Medienmarke abzuschließen, mit dem er nicht Zugang zu Berichterstattung sondern auch gleich ein paar Tickets dazu bekommt?

7. Medien im Wandel: Individualisierung und Automatisierung
Einerseits sehen wir den Trend zur Personalisierung, andererseits die begrenzten personellen Ressourcen. Das bedeutet, dass sich Medienhäuser viel stärker damit beschäftigen müssen, wie die Erstellung und Distribution von Inhalten mit Hilfe von Technologie gestaltet werden kann.

8. Medien im Wandel: Wer in die Forschung investiert, wird vorne liegen
Mit Erschrecken habe ich gesehen, wie gering der Forschungs- und Entwicklungsausgaben in der Medienbranche sind: Gerade einmal 0,57 Prozent der Einnahmen. Über alle Branchen hinweg liegt der Schnitt bei 5 Prozent. Schon jetzt sehen wir, wie sich die Spreu vom Weizen derer trennt, die ihre Hausaufgaben langfristig angegangen sind und in die eigene Infrastruktur investiert haben.

9. Inhalt für die Community
Ich wiederhole mich kurz: Im Digitalen werden nur die Marken langfristig erfolgreich sein, denen es gelingt, echte Verbindungen zur Zielgruppe aufzubauen. Dafür notwendig: Investitionen in echtes Communitymanagement. Vor allem Social Media ist nicht nur Distribution, sondern echte Kommunikation. Und das hat auch Auswirkungen auf die Darstellungsform. Tiktok, Instagram und Co. zeigen in ihrer Strategie derzeit, dass Bewegtbild die Darstellungsform der Stunde zu sein scheint. Doch egal ob als Reel, Post oder textlastige Infografik: Nur die Kanäle finden ihr Publikum, die wertvolle Inhalte für ihre Zielgruppe schaffen. Scheint wie ein Nobrainer, hat sich aber leider noch immer nicht durchgesetzt. Noch immer wird an vielen Stellen immer noch vor allem eins: gesendet.

10. Digitales Lernen
Die Pandemie hatte eine richtig gute Sache: Die meisten Menschen haben den Schreck vor Online-Lernformaten verloren. Digitale Formate sind selbstverständlich. Präsenzformate werden zur Ausnahme.

Noch nicht genug? Dann hör dir doch die aktuelle Ausgabe des „Was mit Medien“-Podcasts an. Dort haben Podcast-Profi Daniel Fiene, ARD-Digitalexperte Dennis Horn, Herr Pähler und ich über Trends in der Medienbranche gesprochen.

Du willst regelmäßig Ideen und Impulse, die dir dabei helfen, digitale Medien besser zu verstehen und die Mechanismen selbst anzuwenden? Dann abonniere meinen Newsletter!

Jahresendzeitfragebogen 2021

Nur noch wenige Stunden in 2021. Und seit Tagen überlege ich, wann ich mir die Zeit nehmen kann, den traditionellen Fragebogen auszufüllen. Denn diese Pause ohne Computer über Weihnachten und in den Januar hinein – in diesem Jahr brauche ich sie mehr denn je.

2021 war ein kräftezehrendes Jahr. Mehr dazu also jetzt hier in diesem Fragebogen. (Für alle Leser, die erst in den vergangenen Monaten dazu gestoßen sind: Früher (siehe unten) wurde dieser Fragebogen von ziemlich vielen Bloggerinnen und Bloggern ausgefüllt. Einige machen das immer noch. Ich gehöre dazu.)

Zugenommen oder abgenommen?

Trotz Lockdowns und verletzungsbedingten Laufpausen einigermaßen konstant geblieben.

Haare länger oder kürzer?

Jetzt kurz vor Jahresende nochmal kürzer.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

Ich bemerke allmählich, dass mir das Entziffern von kleiner Schrift auf Verpackungen zunehmend schwieriger fällt.

Mehr ausgegeben oder weniger?

Weniger. Eher weniger, denke ich.

Der hirnrissigste Plan?

2020 hat mir gezeigt: In einer Pandemie und mit zwei schulpflichtigen Kindern plane ich nicht. Sondern fahre auf Sicht. Damit bin ich 2021 ganz gut gefahren. Im Sommer wurde ich dann wieder mutiger und plante mit meiner Mutter ein Wellness-Wochenende. Prompt stiegen kurz davor wieder die Ansteckungen, aber am Ende ging dann doch alles gut. Hirnrissig war es aber auch zu glauben, dass die vielen Homeschooling-bedingten Abendschichten nicht doch irgendwann Spuren hinterlassen.

Die gefährlichste Unternehmung?

Weihnachten mit vier Haushalten.

Die teuerste Anschaffung?

Ein neues Sofa.

Das leckerste Essen?

Ich habe in 2021 meine Gänsekeulen-Skills weiter ausgebaut und bin vor allem stolz auf die Soße, die mir mehrfach gelungen ist. Die leckersten Essen waren aber die in größerer oder anderer Gesellschaft als nur der eigenen Familie. Ich liebe diese Stimmung und Unbeschwertheit, den gemeinsamen Genuss und die Gespräche. Ich hoffe, davon gibt es 2022 wieder mehr.

Das beeindruckendste Buch?

Daniel Schreibers „Allein“. Was ich sonst noch so gelesen habe – hier steht’s.

Der berührendste Film?

Ich habe kaum Filme geschaut. Wenn überhaupt dann Serien. Und hier muss ich Ted Lasso nennen.

Das beste Lied?

„Lauf davon“ von Danger Dan.

Das schönste Konzert?

2021 war kein gutes Jahr für Konzerte.

Die meiste Zeit verbracht mit?

Den Jungs.

Die schönste Zeit verbracht mit?

Mit den Jungs. Und mir allein.

Vorherrschendes Gefühl 2021?

Uff.

2021 zum ersten Mal getan?

Juli Zeh gelesen. Den Weihnachtsbaum gekauft und zum Auto getragen. Haustiere angeschafft, auch wenn es nur eine Wurmkiste war. Den Würmern geht es nach neun Monaten immer noch prächtig. Mehrfach die Trauermücken in der Wurmkiste bekämpft, derzeit steht es 3:2 für die Trauermücken. Ich liebe das Rheinland gerade, dass es hier nicht so kalt ist, dass wir die Kiste auf dem Balkon lassen können.

Heidelbeeren vom Strauch gepflückt und direkt gegessen.

Komische Liköre getestet und teilweise für gut befunden.

Einen Fahrradhelm gekauft.

Eine Journalistenwerkstatt geschrieben und mich so ein wenig an die Long-Form herangetastet.

2021 nach langer Zeit wieder getan?

Einen Schneemann gebaut. Gerodelt. Nach Berlin gefahren und Menschen aus dem Internet getroffen. In Hamburg Preise verliehen und gut gegessen. In Österreich gewesen und Kaiserschmarrn gegessen. Die letzte Sommerferienwoche mit den Kindern im Freibad verbracht und es sehr genossen. Zwischendurch ein paar Präsenzseminare gegeben und die Teilnehmenden mit „Willkommen in unserem Online-Seminar“ begrüßt.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?

Da fallen mir natürlich erstmal ganz viele Dinge ein, die im Zusammenhang mit der Pandemie stehen und die natürlich so dominant waren, dass sie vieles andere überlagerten. Dieses „Allein“-Gefühl gepaart mit dem Gefühl weiter abtauchen zu wollen. Mit Logo-Nachrichten völlig zufrieden zu sein.

Drei Dinge, auf die ich nicht hätte verzichten wollen?

Digitale Gesprächsrunden via Zoom und im vertrauten Kreis. Die digitale Goldene-Blogger-Sause im April. Im Lockdown unsere Freitagsrunden mit der befreundeten Kontaktfamilie.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Wir schaffen das.

2021 war mit einem Wort?

Herausfordernd.

Wer sich nochmal durch die vergangenen Jahre klicken will: 2020, 2019,
2018, 2017, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012, 2011, 2010, 2009, 2008, 2007, 2006, 2005, 2004, 2003

Warum ich gerne Newsletter schreibe

Wie lesen wir digital und wie auf Papier? Und welche Konsequenzen hat das auf das Aufbereiten und Schreiben von Inhalten im Digitalen. Ein Buch, ich bin gerade noch mittendrin, ist dabei besonders hilfreich. „Schnelles Lesen, langsames Lesen“ von Maryanne Wolf, Anja Hartmann hat es mir schon vor einiger Zeit ans Herz gelegt. Zu dem Buch an anderer Stelle mal mehr. Ich kann aber schon soviel sagen: Es ist kein Buch, dass das digitale Lesen verteufelt, sondern sowohl darauf hinweist, was uns möglicherweise verloren geht, wenn wir nur noch schnell und digital lesen, als auch darauf eingeht, was wir gewinnen, wenn wir beides beherrschen.

In diesem Buch habe ich aber auch eine wunderbare Rechtfertigung dafür gefunden, warum ich mich Woche für Woche hinsetze und diesen Newsletter verschicke. Und die möchte ich gerne mit dir teilen: Wolf schreibt nämlich: „Briefe laden zu einer Art Atempause ein, in der wir gemeinsam nachdenken und, wenn wir sehr viel Glück haben, eine besondere Art der Begegnung erleben können, die Marcel Proust einmal „das fruchtbare Wunder einer Kommunikation“ nannte, das einem zufällt, ohne dass man seinen Sessel dafür verlassen muss.“ Ich sehe diese Worte als Ansporn und arbeite daran, dass mir das gelingt.

Und folgende Worte, lang aber lohnenswert, brachten mich auf eine Idee: Wäre es vielleicht eine hilfreiche Therapie für unsere Gesellschaft, wenn wir einander ganz dringend mehr Briefe schreiben würden? „Briefe erlauben Gedanken, die, selbst wenn sie so dringlich sind, wie einige von denen, die hier angesprochen werden sollen, jenes Element von Leichtigkeit und Verbundenheit enthalten, die jeden echten Dialog zwischen Verfasser und Leser auszeichnet, in allem getragen von dem Wunsch, bei dem anderen wenn möglich neue Gedanken anzustoßen, die in eine ganz andere Richtungen gehen werden als die des Verfassers.“

Wenn du meinen Newsletter auch regelmäßig in deinem Postfach haben möchtest, dann kannst du ihn hier abonnieren.)

Veränderung beginnt mit der Beschäftigung damit

Wie stark muss die Arbeit im Newsroom eigentlich von Kennzahlen geprägt sein? Über diese Frage habe ich in den vergangenen Tagen mal wieder nachgedacht. Denn als ich selbst noch am Newsdesk saß und mit meinen Kolleginnen darüber entschied, welche Geschichte auf welchem Platz der Homepage platziert werden sollte, welche wir auf Twitter und Facebook ausspielen und welche auch im täglichen Newsletter verbreitet werden soll, da spielten Zahlen eine große Rolle. Weil wir uns tägliche und monatliche Ziele gegeben hatten, die wir erreichen wollten.

Doch natürlich sind Zahlen nicht alles. Denn manche Inhalte werden auch gespielt, weil wir uns positionieren wollen. Weil wir ein Thema in die Welt bringen wollen. In diesen Fällen besteht natürlich auch das Risiko, dass das mal nicht so gut funktioniert. Formulierung, Timing, Kanal – alles Faktoren, die dabei ebenfalls eine Rolle spielen können. 

Warum ich das erzähle? Weil ich gerade einen Workshop für einen Kunden vorbereite und nun seit einiger Zeit darauf warte, dass ich ein paar Daten erhalte. Rudimentäre eigentlich, wie die täglichen Besucher auf der Webseite, mit welchen Themen Digitalabos generiert werden, welche freien Inhalte gut laufen. Die Daten helfen mir, meinen Kunden besser zu verstehen.

Viel wichtiger aber: Mein Kunde lernt, sein eigenes Produkt besser zu verstehen. Indem er sich diese Daten erschließt, geht er den ersten Schritt dahin, seine Arbeit in Zukunft besser zu machen. Ich bin nicht sicher, ob der nun folgende Satz in der Vergangenheit von einem schlauen Menschen gesagt wurde, beim schnellen Googeln habe ich zumindest nichts gefunden. Ich finde aber, dass er das eben Geschriebene gut auf den Punkt bringt: Die Lösung des Problems beginnt mit der Beschäftigung damit.

(Dieser Text war Teil meines Newsletters. Hier kannst du ihn abonnieren!)

Gendern nervt viele. Obwohl es gute Argumente dafür gibt

Gendern. Hochemotionales Thema, aus den unterschiedlichsten Gründen. Ich kenne mindestens zwei Leserinnen dieses Blogs, deren Herzschlag jetzt schon schneller geht. Denn zunehmend ist das eine Frage, die an mich in meinen Seminaren und Beratungen herangetragen wird. Sollen wir oder sollen wir nicht. Und wenn ja, wie.

Ganz grundsätzlich: Gendern bezeichnet die Berücksichtigung des Geschlechts in der Sprache. Und das umfasst die unterschiedlichsten Varianten. Die „lieben Kolleginnen und Kollegen“, mit Sternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich oder neutral formuliert wie in „die Studierenden“ – all diese Formen haben gemein, dass sich grundsätzlich erst einmal mehr Menschen angesprochen fühlen könnten. Mehr Menschen, d.h. all diejenigen, die man mit dem weit verbreiteten generischen Maskulinum möglicherweise ausschließt.

Weil die meisten es bisher nicht tun, möchte ich an dieser Stelle einmal drei Argumente nennen, weshalb es sich lohnen könnte, sich mit dem Thema auseinander zu setzen.

Erstens. Wer gendert – ob als Organisation, Institution oder Unternehmen – bekennt sich nach außen zu einer inklusiven und diversen Unternehmenskultur. Und das ist ja erstmal nichts Schlechtes.

Zweitens. Wer vor allem junge Zielgruppen ansprechen möchte – zum Beispiel, um Stellen zu besetzen, sollte sich mit diesem Thema befassen. Eine Infratest-dimap-Umfrage aus dem Mai 2021 zeigt, dass die Befürwortung einer gendergerechten Sprache bei den 18-bis 39-Jährigen mit 38 Prozent am höchsten ist.

Drittens: Auch für diejenigen, die einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auftrag wahrnehmen wollen, könnte Gendern eine Idee sein und das ist für mich persönlich das stärkste Argument, sich mit dem Thema Gendern auseinanderzusetzen. Denn: Zahlreiche Studien belegen, dass vor allem Kinder das generische Maskulinum nicht begreifen und sich bei männlichen Berufsbezeichnungen wie Pilot, Arzt oder Wissenschaftler eher männliche Vertreter vorstellen.

Bei einem Experiment an der Freien Universität Berlin wurden Grundschülerinnen und Grundschülern Berufsbezeichnungen vorgelesen. Entweder mit Doppelnennung oder nur in der männlichen Form. Ergebnis: Diejenigen, die die Doppelnennung gehört hatten, konnten sich eher einen „typisch männlichen“ Beruf für sich vorstellen als die andere Gruppe. Allein mit Sprache können wir alle bereits im Kindesalter dafür sorgen, dass Mädchen bestimmte Berufe nicht kategorisch ausschließen.

Schöner Nebeneffekt: Auf diesem Weg lässt sich auch daran arbeiten, dass mehr Frauen sich für eher männlich besetzte Berufe entscheiden. In diesem Zusammenhang fallen mir spontan folgende Stichworte ein: Chancengerechtigkeit, mehr Frauen in Führungspositionen, weniger Fachkräftemangel.

Und wie genau das mit dem Gendern am besten geht – auch vor dem Hintergrund von Suchmaschinenoptimierung usw., darum geht es an anderer Stelle.

So, und jetzt freue ich mich über (hitzige) Reaktionen. ;)

(Dieser Text war Teil meines Newsletters, den du hier abonnieren kannst.)

Die Kunst des guten Erzählens am Beispiel von Helgoland

Zum ersten Mal war ich als Mitglied der Theater-AG meiner Schule auf Helgoland. Wir sollten dort unser Stück aufführen – „Der Geizige“ von Molière. Danach folgten noch einige Besuche. Und nach jedem Besuch auf Deutschlands einziger Hochseeinsel fuhr ich mit dem Gefühl: War schön, aber ich muss wiederkommen. Weil sie so schön ist, ich fasziniert bin von der Leere, wenn die Tagesbesucher wieder in ihre Katamarane gestiegen sind, weil es dann doch noch so viel Unentdecktes gibt. Und nach der Lektüre von Isabel Bogdans neuem Buch „Mein Helgoland“ habe ich nun noch ganz viele andere Gründe gefunden, die Insel noch einmal zu besuchen.

“Mein Helgoland” ist eine Erzählung von Isabel Bodgan, die lange Zeit vor allem als Übersetzerin tätig war. Als sie vor einigen Jahren selbst einen Roman veröffentlichte, wurde der gleich zum zum Bestseller. (Sie ist zudem eine Bloggerin der ersten Stunde, aber das ist eine ganz andere Geschichte.) Bodgan erzählt über ihr Helgoland, das sie sehr stark mit dem Schreiben verbindet, denn dort verbrachte sie die eine oder andere Schreibzeit – allein und mit befreundeten Autor*innen. Und deshalb erzählt sie nicht nur von Helgoland, sondern auch vom Schreiben, worauf es ankommt, was ihr hilft, wie Romane und Geschichten entstehen. Das Allerschönste an dem Buch sind die Parallelen, die sie zieht, zwischen dem Geschichten erzählen, dem Schreiben und einem Besuch auf Helgoland. Was es für gutes Storytelling benötigt – auch hierfür liefert sie Inspiration.

„Schreiben ist auch eine Insel. Man ist allein mit dem Text, abseits von allem anderen, und man bleibt gedanklich auch dann, wenn man gerade nicht am Schreibtisch sitzt, immer irgendwie bei der Geschichte, bei den Figuren, bei dem Thema, mit dem man sich gerade befasst. Man findet im Alltag plötzlich Dinge, die man für den aktuellen Roman gebrauchen kann, man hält immer die Augen offen nach verwendbarem Material (…).“

Viele dieser unverwechselbaren Helgoland-Momente bringt sie mit dem Schreiben in Verbindung. Die Düne als Abschweifung, Nebenthema, die dadurch zum heimlichen Star der Geschichte wird. Sie verdeutlicht das am Besuch in den Bunkergewölben von Helgoland: „Für eine gute Geschichte muss man ebenfalls tief hinuntergehen, mitten rein ins Fundament. Dahin, wo die Verletzten und die Toten sind. Wo die Traumata sitzen. Man muss das nicht alles im Detail erzählen, aber als Autorin muss ich wissen, wie das Fundament aussieht. Ich muss wissen, in welchem tiefen Loch meine Figuren gesessen und sich zu Tode gefürchtet haben.“

Ein bisschen Unterstützung holt sie sich dabei von Helgolands berühmtestem Autor James Krüss, vor allem, wenn es um die Kunst des Erzählens geht und zitiert ihn wie folgt: „Kästner hat mir sehr viele Ratschläge erteilt, wie man Kinderbücher schreiben muss. Zum Glück habe ich keinen einzigen seiner Ratschläge befolgt. Denn jeder muss sich seine eigenen Rezepte machen.“

Zum Schluss findet Isabel Bogdan eine wunderbare Parallele zwischen dem drohenden Ende des Aufenthalts auf der Insel und der Frage, wann eine Geschichte eigentlich fertig ist. „Fertig ist man nie, man kann immer noch weitermachen, immer noch mal überarbeiten, etwas ergänzen, streichen, komplett ändern. Wann ist es fertig? Fertig ist immer auch eine Entscheidung (powered by deadlines).“

Hier kann ich wiederum Parallelen erkennen: Fertig werde ich mit Helgoland nie. Aber ich entscheide mich dafür, in das Schiff zu steigen und vorerst zurückzufahren. Genauso wie ich jetzt der Meinung bin, dass ich dir am Ende dieses Textes den Link zum Buch darreiche, den Fun-Fact, dass die Ärzte in der ersten Demofassung des Songs „Westerland“ Helgoland besungen haben und einen dazugehörigen Youtube-Beweis. Viel Spaß mit dem Ohrwurm.

(Dieser Text war in einer abgewandelten Version Teil meines Newsletters, in dem ich jede Woche Inspiration, Best Practice und Tipps und Tricks zur Digitalen Kommunikation verschicke. Hier kannst du ihn abonnieren.)