Jahresendzeitfragebogen 2020

Traditionen soll man nicht brechen. Auch nicht in diesem doch insgesamt besonderen Jahr. Doch war das Jahr wirklich so schlecht? Es war anstrengend, ja. Weil wir alle viele Routinen brechen mussten. Dinge, an die wir uns gewöhnt hatten, die wir lieb gewonnen haben: Arbeitswege, Urlaub woanders, Kinderbetreuung, Kontakte zu anderen. Erst im Verzicht bzw. kompletten Wegfall wurde mir klar, wie wichtig diese Dinge mir eigentlich sind. Einige davon konnte ich kompensieren. Ein Beispiel: Als ab März plötzlich alle beruflichen Reisen wegfielen, wurde mir klar, dass diese für mich nicht nur berufliche Reisen waren, sondern auch Ich-Zeiten. Zeiten, in denen ich mich nur um mich kümmern musste und die ich zum Lesen, Inspirieren, Nachdenken und Nixtun nutzte. Erst als mir das bewusst geworden war, konnte ich mir diese Ich-Zeiten wieder zurück erobern. Zum Beispiel durch eine erhöhte Zahl an Joggingrunden, abendlichen Podcastsessions. Doch eines war gar nicht so leicht zu kompensieren: der Austausch mit anderen, zufällige Begegnungen.

Alles in allem war 2020 ein gutes Jahr. Trotz allem. Aber auch wegen allem. Denn durch diese Ausnahmesituation habe ich auch viel gelernt. Einiges, was auf den ersten Blick selbstverständlich scheint, schätze ich nun wieder wert und bin dankbar.

Aber wie gesagt: Traditionen soll man nicht brechen und daher der alljährliche Fragebogen. (Für alle Leser, die erst in den vergangenen Monaten dazu gestoßen sind: Früher (siehe unten) wurde dieser Fragebogen von ziemlich vielen Bloggerinnen und Bloggern ausgefüllt. Einige machen das immer noch. Ich gehöre dazu.)

Zugenommen oder abgenommen?

Dank regelmäßiger Jogging-Runden, einigen Yoga- und Freeletics-Betüchtigungen und zahlreichen Spaziergängen weitestgehend gleichgeblieben.

Haare länger oder kürzer?

Mehr oder weniger gleich geblieben. War zwar im November schon da, aber noch hält’s.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

Ich befürchte, dass sich altersbedingt was verändert hat. Habe aber erst im Januar einen Augenarzttermin. Bin gespannt.

Mehr ausgegeben oder weniger?

Weniger Urlaubsreisen, also weniger.

Der hirnrissigste Plan?

Pläne, die im Januar noch völlig langweilig klangen, erschienen im April plötzlich hirnrissig. Flugreisen, die Bahncard abfahren, Zeit alleine zu verbringen, sowas. In die Kategorie „hirnrissig“ fiel dann auch der Plan, das letzte Fortbildungswochenende im Dezember in Köln in einem Hotel zu verbringen. Und hielt daran bis drei Wochen vorher fest. Tja.

Die gefährlichste Unternehmung?

Fällt Weihnachten mit der Mutter zu verbringen da mit rein? Ich befürchte es.

Die teuerste Anschaffung?

Ich habe in diesem Jahr ins Office investiert – Videoseminare und -konferenzen zollen ihren Tribut.

Das leckerste Essen?

Ich bin ein bisschen stolz darauf, dass die Gänsekeule am 1. Weihnachtstag samt Soße ziemlich gut gelungen ist.

Das beeindruckendste Buch?

Am meisten beeindruckt hat mich „Im Grunde gut“ von Rutger Bregman. Was ich sonst noch so gelesen habe – hier steht’s.

Der berührendste Film?

Ich habe sehr wenige Filme geschaut. Wenn überhaupt dann Serien.

Das beste Lied?

Es gibt so viele gute Lieder, die das 2020er-Gefühl eingefangen haben. Cat Ballou, Bernd Begemann, Die Ärzte, Tocotronic, sogar Scooter haben mich berührt in diesem Jahr.

Das schönste Konzert?

Ich habe am 28.12. ein bisschen in das traditionelle Jahresendkonzert von Bernd Begemann reingehört, was schön war, aber auch ein bisschen traurig. 2020 war kein gutes Jahr für Konzerte. Nächste Frage bitte.

Die meiste Zeit verbracht mit?

Den Jungs.

Die schönste Zeit verbracht mit?

Den Jungs. Und der wenigen Zeit auch mal allein.

Vorherrschendes Gefühl 2020?

Nee, oder?

2020 zum ersten Mal getan?

Im Februar noch schnell mit meiner Mutter gewellnesst. Homeschooling und dabei versucht, zu arbeiten. Seit März jeden Donnerstag eine virtuelle Kneipe besucht. Fortbildung digital durchgeführt und selbst besucht (Also über ganze Wochenenden am Stück und über Monate hinweg). Masken genäht und getragen. Das zweite Kind in einer Pandemie eingeschult. Webinare gehalten, sowieso die ganzen virtuellen Seminare. Daran gedacht, dass bestimmte Übungen in der virtuellen Version sogar besser funktionieren als vor Ort.

2020 nach langer Zeit wieder getan?

Ein Kind eingeschult. Um den Beerster See gelaufen. In Cuxhaven am Strand gewesen. Urlaub an der niedersächsischen Nordsee. Kafka gelesen. Gedacht, dass es im Norden echt schön ist.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?

Die Sorge um die Angehörigen, die diese Pandemie gebracht hat. Das ständige Rumgehadere, was denn jetzt geht und was nicht. Die Unplanbarkeit dieses Jahres.

Drei Dinge, auf die ich nicht hätte verzichten wollen?

Dazu gezwungen worden zu sein, mal richtig intensiv darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist. Unplanbarkeit hat auch was Feines. Zu merken, wie viel dann doch immer noch geht. So viel Familienzeit. Die Ukulelen-Abende im Sommer. Uups, das waren sogar fünf Dinge und wenn ich noch ein bisschen länger darüber nachdenke, fallen mir bestimmt noch mehr Sachen ein.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Kriegen wir hin.

2020 war mit einem Wort?

Kräftezehrend.

Wer sich nochmal durch die vergangenen Jahre klicken will: 2019,
2018, 2017, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012, 2011, 2010, 2009, 2008, 2007, 2006, 2005, 2004, 2003

2020: Das Jahr in Büchern

Mittlerweile auch eine Tradition, dass ich einmal im Jahr drauf schaue, welche Bücher ich so gelesen habe. Deshalb hier auch ein paar Bücher, wie immer ohne Anspruch auf Vollständigkeit, besonders in der Rubrik Fachbücher, aber was soll’s.

Libby Page: Im Freibad

Thees Uhlmann: Die Toten Hosen

Katja Oskamp: Marzahn, mon amour: Geschichten einer Fußpflegerin

Philippa Perry: Das Buch, von dem du dir wünscht, deine Eltern hätten es gelesen
Tolles Buch über Erziehung, Kommunikation und allem drum und dran. Titel stimmt.

Rutger Bregmans: Im Grunde gut
Darüber habe ich ja hier und hier schon geschrieben. Mein Highlight-Buch des Jahres.

„>Elisabeth Wehling: Politisches Framing
Hier schon drüber geschrieben . Seitdem antworte ich auf die Frage: „Und was muss man für die Corona-Impfung zahlen?“ Steuern.

Ian McEwan: Die Kakerlake
Hier schon drüber geschrieben. Das Buch hat mich inspiriert, mal wieder Kafka zu lesen.

Franz Kafka: Die Verwandlung
Siehe oben.

Christine Thürmer: Laufen. Essen. Schlafen. Eine Frau, drei Trails und 12700 Kilometer Wildnis
Das habe ich gehört und fand es insofern extrem bereichernd, weil ich seitdem dann auch verfolgt habe, wie Thürmer im Corona-Jahr durch Europa gelaufen ist und dabei auf Instagram so viele schöne Fotos geteilt hat, dass ich da jetzt auch überall hinmöchte und auf meiner Bucketlist des Lebens nun auch eine Alpenüberquerung steht.

Karsten Dusse: Achtsam morden
Das Buch hätte ich vermutlich so nicht gelesen, aber es wurde mir von meiner Fortbildungskollegin empfohlen. Jetzt habe ich hier noch den zweiten Teil liegen.

Im November habe ich Meg Wolitzer: Die Zehnjahrespause
Ich mag Meg Wolitzer. Dieses Buch handelt davon, was sich im Leben verändert, wenn Frauen Kinder bekommen. Es wirft einen Blick auf die Vielschichtigkeit und darauf, dass jeder Weg, den eine Frau dann geht der richtige ist, solange er für sie passend ist.

Ein paar Kinderbücher waren auch noch dabei:
Wir haben viel Zeit mit Snöfrid verbracht, einem mürrischen Wesen, das eigentlich immer nur „Mmh“ sagt und dabei ziemlich viele Dinge meint, was die anderen Wesen erstaunlich häufig richtig verstehen.
Andreas H. Schmachtl: Die ganz und gar unglaubliche Rettung von Nordland (Snöfrid aus dem Wiesental #1)

Andreas H. Schmachtl: Die ganz und gar unglaubliche Reise zu den Nebelinseln (Snöfrid aus dem Wiesental #2)

Andreas H. Schmachtl: Das ganz und gar fantastische Geheimnis des Riesenbaums (Snöfrid aus dem Wiesental #3)

Andreas H. Schmachtl: Die ganz und gar unglaubliche Suche nach den drei Siegeln (Snöfrid aus dem Wiesental #4)

Andreas H. Schmachtl: Das wahrlich sagenhafte Rätsel der Trolle

Timo Parvela: Ella in der Schule
Bei diesem Buch habe ich ziemlich häufig gelacht, was bei nicht vielen Kinderbüchern gelingt. Ich hoffe sehr, dass ich den Sohn überzeugen kann, die anderen Teile von Ella ebenfalls zu lesen.

Erich Kästner: Emil und die Detektive
Wahnsinn, dass ich den Kinderbuchklassiker erst jetzt lese. Und Wahnsinn, wie aktuell Kästner immer noch ist, selbst 100 Jahre nach Ersterscheinung.

Und wenn du wissen willst, was ich in den vergangenen Jahren so gefeatured habe – hier die alten Ausgaben:
2019, 2018, 2013, 2012, 2011, 2010, 2009, 2008, 2007, 2006

Digitale Kommunikation: 9 Dinge, die 2020 wichtig waren

Was hast du gelernt in diesem Jahr? Sicherlich viele Dinge, von denen du Anfang des Jahres noch gar nicht gedacht hättest, dass du dich mit ihnen beschäftigen würdest. Auch ich möchte ein paar Dinge teilen, die ich gelernt habe oder die wichtig waren, in diesem besonderen Jahr. Und zwar in Bezug auf digitale Kommunikation.

1. Es geht sehr viel! Ob Coachings in 1zu1, Workshops oder Seminare – fast alles lässt sich digitalisieren und manches funktioniert so sogar besser als vorher. So wurde aus einer Telefonschalte bei mir plötzlich ein Videomeeting und es kommt nun überhaupt nicht mehr vor, dass wir uns ins Wort fallen, weil die Moderation mit dem Blick in die Gesichter viel leichter fällt. Manche Trainings wurden sogar noch intensiver, weil die Teilnehmerinnen plötzlich viel näher saßen als man das in einem realen Raum getan hätte.

2. Aber nicht alles. Mir ist nochmal bewusst geworden, warum ich auf Veranstaltungen wie beispielsweise die re:publica gehe. Ja, die zahlreichen inspirierenden Vorträge, alles schön und gut, aber viel wichtiger sind die vielen zufälligen und halb zufälligen Begegnungen, das In-Kontakt-bleiben, Updaten und gegenseitige Inspirieren. Auch da entstehen mittlerweile Formate, die das transportieren können, ich möchte hier den Circle der Kreativwirtschaft nennen, den Christine von Fragstein jeden Mittwoch organisiert.

3. Fast jeder benötigt eine Digitalstrategie. Spätestens in diesem Jahr dürften das viele bemerkt haben. Selbst Eisläden lernten, die Kraft von digitalen Kanälen zu schätzen: um wertvolles Feedback zu den geänderten Öffnungszeiten oder Produkten einzuholen oder ganz klar – um Umsätze zu generieren. Aber auch Fachzeitschriften bemerkten schnell, dass sie ihre gedruckten Produkte nur schwer an die Kunden bringen können, wenn sich alle im Homeoffice befinden. (Ich biete übrigens jetzt auch ein offenes Seminar zu diesem Thema an)

4. Aber nicht jede:r braucht einen Podcast. Ja, Podcasts waren einer der Hypes in diesem Jahr, was sicherlich der geänderten Mediennutzung gerecht wird. Aber auch hier zählt das, was unter 3. steht: Strategie zahlt sich aus. Denn nicht für jeden ist ein Podcast bei begrenzten Ressourcen der beste Kanal, um mit seiner Zielgruppe in Kontakt zu treten.

5. Das Motto des Jahres: auf Sicht fahren. Wahrscheinlich hast auch du die Erfahrung gemacht: Immer wieder wurden die achtsam geschmiedeten Pläne in diesem Jahr wieder umgeworfen, Planung ging oft nur schwierig. Auch in kommunikativer Sicht. Und deshalb schließt 6. hier nahtlos an….

6. In Kontakt bleiben! Wie wichtig es ist, Kontakte zu pflegen, auch virtuell, auch das ist mir in diesem Jahr sehr bewusst geworden. Aus diesem Grund habe ich in den vergangenen Wochen angefangen, auch mal mit Menschen virtuelle Kaffees zu trinken, die ich sonst eher zufällig getroffen hätte. Und doch tut auch hier Beständigkeit extrem gut. So bin ich im März mehr oder weniger zufällig in eine virtuelle Kneipenrunde gestolpert, aus der mittlerweile ein eingeschworener Kreis aus 14 Menschen in ganz Deutschland geworden ist, die füreinander da sind. (Wir überlegen gerade, ob wir einen How-to-virtuelle-Kneipe-Guide schreiben.)

7. Flexibel bleiben. Eine weitere Dimension von „in Kontakt bleiben“ lässt sich gut im professionellen Kontext erklären: Diejenigen, die durch Lockdown und Co. nicht abgetaucht sind, sondern für ihre Communitys da waren, einen Weg gefunden haben, auf Augenhöhe weiter im Gespräch zu bleiben, die haben gewonnen. Aber all diejenigen, die gehofft haben, dass diese Phase schnell vorübergeht und man dann einfach dort weiter macht, wo man aufgehört hatte, wurden häufig bestraft.

8. Jeden Tag was Neues lernen. Wie wichtig das ist, ich glaube, das wurde vielen von uns in diesem Jahr besonders bewusst. Von kleinen Dingen, wie der Frage nach dem besten Videomeeting-Tool bis hin zu größeren strategischen Fragen, auf die wir plötzlich Antworten benötigen und finden.

9. Neues entstehen lassen. „Dem Gehenden legt sich der Weg unter die Füße“ – ich mag diesen Spruch sehr und ich finde, er passt sehr gut zu diesem Jahr. Nur wenn wir uns auf den Weg machen, Neues ausprobieren, mutig sind, können wir weiter kommen. Das kann der längst überfällige Anruf bei einer alten Bekannten sein, dass kann der längst überfällige Aufbruch einer Redaktion oder Kommunikationsabteilung ins Digitale sein. Letztendlich braucht es nur den Mut, den ersten Schritt zu machen.

Apropos Neues entstehen lassen: Ich habe mit dazu entschieden, eigene Seminare Zoom anzubieten. Die ersten gibt es schon im Januar:
15.1. Strategisch digital kommunizieren – hier anmelden!
22.1. Social-Media-Strategie 2021 – hier anmelden!

Sieben Newsletter, von denen du etwas lernen kannst

Was ist dein Lieblingsnewsletter? Das ist die Frage, die ich die Teilnehmenden in meinen Newsletter-Seminaren gerne stelle, das habe ich hier sogar schon einmal geschrieben. Aber bisher habe ich noch nicht mit dir geteilt, welche Newsletter ich sehr regelmäßig lese, ja deshalb auch wirklich schätze. Deshalb heute für dich: Sieben Newsletter, die ich gerne lese und von denen du etwas lernen kannst.

The Platformer von Casey Newton: Jeder, der sich für die großen Plattformen interessiert, die unser Leben gerade (mit-)bestimmen, sollte diesen Newsletter lesen. Und neben der inhaltlichen Empfehlung ist „The Platformer“ ein gutes Beispiel dafür, wie die Zukunft von Fachzeitschriften aussehen könnte.

Lead Forward: Aus dem wöchentlichen Newsletter von Antonia Götsch, der Chefredakteurin des Harvard Business Manager, kann man aus meiner Sicht zweierlei lernen: Wie man in einer kurzweiligen und gut geschriebenen Kolumne Woche für Woche Themen mit Tiefgang rüberbringen kann, Themen, die zumindest bei mir lange nachhallen, so dass ich mich jedes Mal freue, dass ich wieder Inspiration geliefert bekomme. Zweitens: Wie man das eigentliche Produkt besser nicht so sehr in den Hintergrund stellt, dass ich beinahe vergesse, den Newsletter des Harvard Business Managers zu lesen.

Energiewende direkt: Ja, jetzt wird’s vermutlich überraschend, aber wurscht. Diesen Newsletter verschickt das Wirtschaftsministerium und was du hier lernen kannst: Wie viel Gedanken man sich hier über die Zielgruppe gemacht hat. Grund: Dieser Newsletter ist darauf optimiert, ausgedruckt zu werden.

Elbvertiefung: Als Nicht-Hamburger tue ich mich bei diesem Newsletter der ZEIT noch ein wenig schwer. Aber egal, mit welchen Hamburgerinnen und Hamburgern ich spreche, die „Elbvertiefung“ kennen und schätzen wirklich alle, und das muss man auch erstmal schaffen. Plus: Ich glaube, dass so oder so ähnlich die Zukunft der Tageszeitung aussehen wird.

„Macht’s euch hübsch“: Gute Laune im Newsletter und das auch noch so kurz vorm Wochenende. Den Newsletter von Stefanie Luxats Blogmagazin „Ohhhmhhh“ lese ich wirklich fast jeden Freitag. Weil er Spaß macht, dieses Wochenendgefühl aufgreift und mir das Gefühl vermittelt, mit dem Wahnsinn aus Job, Familie und fehlender Ich-Zeit nicht allein zu sein. Ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Communitybuilding per Newsletter gelingen kann.

Tiktok von Marcus Bösch: Diesen Newsletter lese ich vor allem aus inhaltlichen Gründen, denn er entführt dich in die wunderbare Welt des derzeit meist diskutierten Netzwerks.

Finanz-Szene: Klassiker. Aber du kannst immer noch von Finanz-Szene lernen – wie so genannter Qualitätsjournalismus auch in Deutschland als Newsletter funktionieren kann.

Und welchen Newsletter liest du gerne? Ich freue mich auf deine Hinweise.

(Dieser Text war Teil meines wöchentlichen Newsletters. Hier kannst du ihn abonnieren.)

Meine Challenge: Abschalten

Vor ungefähr vier Wochen habe ich ein Experiment gestartet: Ich schränke meine Smartphone-Nutzung ein. Von 22 Uhr bis 6.45 Uhr morgens habe ich keinen Zugriff auf eine Vielzahl von Apps, außerdem habe ich die Zeit in Social-Media-Apps begrenzt. Das bedeutet nicht, dass ich die Apps nun wirklich immer nur in diesem Zeitrahmen nutze (Es gibt die Möglichkeit, auf „Limit ignorieren“ zu klicken und sich dann entweder 15 weitere Minuten oder sogar durch Klick auf „Heute kein Limit“ unbegrenzten Zugriff bis 0 Uhr zu holen).

Was sich seitdem verändert hat? Zum einen wird mir nun täglich bewusst, wie häufig ich mein Smartphone für eben diese Aktivitäten nutze. Wenn ich berufsbedingt in den Kanälen recherchierte, poppte die Meldung, dass ich noch fünf Minuten meiner Social-Zeit zur Verfügung habe, bereits um 13.35 Uhr auf.

Zum anderen liebe ich mittlerweile die 22-Uhr-Schranke. Sie diszipliniert mich ungemein und hat meine Abende verändert. Mal lese ich noch ein bisschen in einem Buch, mal mache ich mir einen Podcast an. Auf jeden Fall schalte ich bewusster ab. Und das tut gut.
Ebenso entspannend, aber das mache ich schon viel länger so: auch tagsüber keine Pushmeldungen mehr. Nur SMS und Whatsapp lasse ich noch durch. Für alles andere muss ich mich bewusst entscheiden.

Und jetzt bin ich gespannt: Was machst du, um deine Zeit bewusster einzuteilen? Nichts, weil es ohnehin gut klappt? Oder legst du dein Smartphone an einem Tag der Woche gar komplett beiseite und bist unerreichbar? Hast du nur den „Nightshift“-Modus aktiviert?

(Dieser Text war Teil meines Newsletters, den ich wöchentlich verschicke. Hier kannst du ihn abonnieren.)