Gossip Girl

Ich hab noch ne neue Lieblingsserie. Serena van der Woodsen taucht nach einem halben Jahr wieder in New York auf. Sie war aus der Stadt geflüchtet, nachdem sie mit dem Freund ihrer besten Freundin Sex hatte. Und ihre Rückkehr ist alles andere als einfach. Ihre Freundin Blair ist zutiefst verletzt, deren Freund Nate hat immer noch Gefühle für Serena und ihr Bruder Eric wollte sich umbringen, weshalb er noch immer in einer Klinik behandelt wird. Die Serie begleitet eine Gruppe von Freunden/Feinden/whatever an einer New Yorker Elite-Schule – sie sind die Kinder reicher Eltern. Der einzige, der nur der Sohn eines Künstler ist, ist Daniel Humphrey, ein gut gebildeter, sympathischer Junge, der zur selben Schule geht, aber nichts mit der Clique zu tun aber eine Schwäche für Serena hat. Die Geschichten vom „Gossip Girl“ erzählt, die alle über die Geschehnisse in dieser Freundesgruppe in ihrem Blog auf dem Laufenden hält.
Die Serie ist herrlich. Weil Blair Waldorf so herrlich bitchig ist. Weil jeder Charakter so viel Entwicklungspotenzial verspricht. Weil Frauenfreundschaften so herrlich unergründlich sind. Weil die Familien allesamt zerrüttet sind. Weil die Kerle alle höchst ansehnlich sind. Und dann alles noch so nett erzählt. Hab vorhin die ersten fünf Folgen der ersten Staffel gesehen und brauche dringend mehr davon.

Privileged

Ich hab ne neue Lieblingsserie. Es geht um Megan Smith, sie ist 23 und hat in Yale studiert. Sie will Journalistin werden, doch dann verschlägt es sie nach Florida. Sie soll dort zwei sehr reiche Mädchen, Rose und Sage, fürs College fit machen. Diese leben bei ihrer Oma, eine sehr beschäftigte Unternehmerin. Ihre Eltern sind tot. Schnell wird sie mehr als nur die Kraft, die den Mädchen Nachhilfe gibt. Und natürlich hat sie mit 23 selbst eine Vergangenheit. Die holt sie schnell ein: Ihr Vater, ein Trinker, das schwierige Verhältnis zu ihrer Schwester Lilly. Und natürlich gibt’s auch jede Menge Dates und Liebeleien. „Privileged“ ist eine Teenie-Serie, nicht lustig, aber mit viel Herzschmerz und einer großen Prise Coming-of-Age. Das ist nett. Weil Sage und Rose herrlich reich und zickig sind, aber dennoch ein Herz haben. Weil Megan immer wieder ganz vernünftig, dann aber auch wieder so ally-mcbealig ist, dass es nicht nervt. Und dann noch der tolle schwule Koch, der Nachbar und Megans bester Freund Charlie. Passt schon.

Film: Made of honor

Leider habe ich 1997 oder 1998 diesen bekloppten Film „Verliebt in die Braut“ mit Julia Roberts geguckt. Ich glaube, das war in England, weil das der einzige Film war, auf den sich die Horde deutscher Au-Pair-Mädels einigermaßen einigen konnte. Ein Konsens-Film also. Doof nur, dass „Made of honor“ im Grunde die gleiche Geschichte erzählt. Mit dem Unterschied, dass hier der beste Freund in die beste Freundin verknallt ist.

Zehn Jahre kennen sich Tom und Hannah schon, im Bett waren sie nie, dafür verbringen sie die Sonntage miteinander, bei Kuchen, lustigen Spielen und Spaziergängen. Sie erträgt seine zahlreichen Frauengeschichten und begleitet ihn auch zum sechsten Mal auf die Hochzeit seines Vaters, der nach der Trennung von seiner großen Liebe (Toms Mutter) dem Spleen verfallen ist, alle Frauen in seinem Leben immer gleich zu heiraten (Übrigens Sydney Pollack als heiratsversessener Vater).

Tja, und dann lernt Hannah bei einem Schottland-Besuch einen schönen Schotten kennen, der nicht nur auf dem Pferd herbeigeritten kam und sie aus den Klauen einer Schafsherde befreit, sondern auch gleich noch sehr wohlhabend ist und singen kann und tanzen und jagen und – wer hätte das gedacht – Basketballspielen. Irgendwie furchtbar perfekt und natürlich gibt’s viele Wirrungen und Irrungen und ein paar Küsse, die die eigentlich besten Freunde verwirren und dann den Showdown in der Kirche, bei dem sie sich für den richtigen Mann an ihrer Seite entscheidet. Kitsch pur, und wer glaubt, dass bei mir trotz dieser Vorhersehbarkeit, keine Tränchen gekullert sind, irrt.

Ach ja, lernen kann man auch noch was. Denn dank dieses Films werde ich bei Starbucks nie wieder nach einem „Ding“ verlangen, wenn ich mir meine Finger nicht verbrennen will. Sondern nach einem Kaffeekragen. Ha!

Film: Kung Fu Panda

Panda Po arbeitet bei seinem Vater im Nudelrestaurant und träumt von einer Karriere als Kung-Fu-Kämpfer. Leider hat er nicht ganz so die Figur dafür und ist auch nicht so beweglich wie die Kung-Fu-Helden, die antreten, der nächste große Krieger zu werden und die Stadt aufs Mark zu verteidigen? Der Zufall (und die Dramaturgen) will es, dass Panda Po dieser nächste große Krieger wird und Meister Shifu verzweifelt zunächst daran, den ungelenken Panda die Tricks und Kniffe der Kung-Fu-Kunst nahezubringen. Und weil das ganze ein Kinderfilm ist, ist die große Lehre der Geschichte, dass man nur an sich glauben und seine Fähigkeiten vertrauen muss, dann klappt das alles schon. Während man bei dem gestiefelten Kater bei „Shrek“ in jeder Gesichtsregung Antonio Banderas sah, funktioniert das auch hier sehr gut mit Panda Po (Jack Black). Doch irgendwie wollte sich bei mir nicht dieses „Hach-süß“-Gefühl einstellen, dafür ist „Kung Fu Panda“ zu sehr Kinderfilm und zu wenig für alle.

FILM: Leatherheads

Oh Mann, wieder so ein Film, bei dem man sich wundert, dass die aus dem Originaltitel „Leatherheads“ den poetischen Titel „Ein verlockendes Spiel“ gemacht haben. Der Film spielt in der Zeit, in der der Football in den USA noch kein Profisport war. George Clooney gibt Dodge Connolly, den Football-Helden, der den Sport liebt und ihn populärer machen will. Er will den Erfolg, er will mehr Zuschauer ins Stadion anlocken. Deshalb heuert er einen College-Star an, Carter, der die Aufmerksamkeit der Masse gewinnen soll.

Und dieser Carter hat das Zeug zum perfekten Helden. Auf dem Spielfeld die überragende Größe und auch die Biographie des Sportler mit Kriegsheldenvergangenheit passt perfekt in die Zeit. Zu perfekt, findet zumindest Renee Zellweger, eine Journalistin, die sich dran macht, den Mythos des Heldens zu beschmutzen.

Carter und Dodge, die beiden werden Konkurrenten um die Gunst der hübschen Journalistin. Und es ist wohl nicht zu viel verraten, dass am Ende der sympathische George Clooney als Sieger aus dem Rennen geht.

Netter Film, den man ganz gut im Flugzeug gucken kann (so wie ich es getan habe), wegen dem ich aber niemals ins Kino gegangen wäre. So anhistorierte Geschichten aus der Welt des Sports sind eher was für den Sonntagnachmittag nach einem durchzechten Samstagabend.

FILM: Emmas Glück

Jürgen Vogel ist Buchhalter Max und erfährt, dass er Bauchspeicheldrüsenkrebs und nicht mehr lange zu leben hat. Sein Selbstmordversuch per Auto geht schief und er landet auf Emmas Bauernhof, die dort ein einsames aber glückliches Leben zwischen Schweinen und Hühnern lebt. Klar, dass sich die beiden verlieben. Und klar, dass es mit Max bald zu Ende geht.

Ich hatte mich die ganze Zeit davor gedrückt, diesen Film zu schauen, weil ich wusste, dass ich danach wahrscheinlich sehr traurig sein werde. Das war auch so. Schon nach dem ersten ernsthaften Kotzanfall von Mr. Vogel kullerten hier die Tränen. Weil doch ein paar Erinnerungen hochkamen. Und doch machte dieser Film klar, wie wichtig es doch ist, wenn man einem Sterbenden seine letzten Tage und Wochen so gestaltet, wie er sie möchte. Nicht im Krankenhausbett, sondern dort, wo er sich am wohlsten fühlt.

(Mannmannmann, dieser Jürgen Vogel…)

FILM: Vier Minuten

Mannmannmann, diese Hannah Herzsprung. Jetzt weiß ich endlich, warum sie all die Preise für diesen Film bekommen hat. Für diese Figur, die so unberechenbar scheint, die so voller Emotionen ist, diese scheinbar unkontrollierbare Leidenschaft, die immer wieder unkontrolliert aus ihr herausbricht.

Sie spielt die wegen Mordes verurteilte 21-jährige Jenny, die ganz wunderbar Klavier spielen kann. Im Gefängnis trifft sie auf die schrullige Klavierlehrerin Traude Krüger, 80, die zerbrechlich von Monica Bleibtreu dargestellt wird. Alles läuft auf die vier Minuten Auftritt hinaus, vier Minuten Auftritt bei einem Wettbewerb in der Oper. Und genau die vier Minuten sind so intensiv, dass ich mich dann doch erst mal erholen muss.

Tolle Frau, diese Hannah. Doof nur, dass der Mann meines Herzens mich gerade daran erinnert hat, dass sie die Tochter von Dschungel-Hexe Baba und Seitensprung-Bernd ist. Kann man sich halt nicht aussuchen.

FILM: Teufelsbraten (1+2)

30_T1_Teufelsbraten.jpg
Foto: WDR/Thomas Kost

Ich verstehe nicht, warum der Film so heißt, wie er heißt. Die Vorlage für diesen Zweiteiler ist ein Buch von Ulla Hahn, „Das verborgene Wort“. Aber nur weil die Großmutter der kleinen Hildegard zweimal in der ersten halben Stunde das Kind als „Teufelsbraten“ bezeichnet – nein, das war ein schlechter Titel für diesen Zweiteiler.

Es geht um Hildegard, ein Kind eines ungelernten Arbeiters, der mit seiner Familie (mehrere Generationen) im Rheinland der 50er Jahre lebt. Das Problem: Das Kind ist schlau, viel zu schlau für die Familie, die die altklugen Sprüche Hildegards als schlechtes Benehmen abwatscht. Der einzige, der „dat Hildejard“ versteht, ist der Großvater. Sehr früh im ersten Teil des Filmes mahnt er an, dass Hildegard was Besonderes sei. Etwas was ihre Mutter nicht versteht. Etwas was die katholische Großmutter nicht einmal ahnt, etwas was dem Vater Angst macht, der immer wieder zum Stock greift, weil er mit Worten nicht punkten kann.

Und so sieht man Hildegard aufwachsen. Mit Nina Siebertz und Charlotte Steinhauer, die die Figur in ganz jungen Jahren verkörpern. Kurz vor Ende des ersten Teils übernimmt dann Anna Fischer (Panda-Sängerin, falls jemand nicht genau weiß) die Rolle. Und dann passt es meiner Meinung nach nicht mehr. Keine Frage, sie macht das super, aber sie ist so anders als ihre Kolleginnen und ich nehme ihr die Rolle nicht mehr ab.

Toll ist, dass es mal wieder einen Fernsehzweiteiler gibt, der nicht den klassischen Prinzipien (Große Liebe, bisschen Verwirrung und dann klappt’s doch) des Fernsehzweiteilers folgt. Denn hier geht es wirklich nur darum den Kampf von Hildegard gegen ihre proletarischen Wurzeln zu verfolgen, der Kampf um die Bildung. Diese Ruhe, die der Film dann doch die ganze Zeit ausstrahlt, ist so anders und tut deshalb gut.

Doch muss es gleich ein ganzer Zweiteiler sein? Ich meine nicht. Trotzdem war’s schön.

(Bitte bitte, könnt ihr demnächst darauf verzichten, Harald Schmidt überall mitspielen zu lassen? Er als kichernder Wäscheverkäufer ist genauso schlimm wie er als Gigolo auf dem Traumschiff. Und wenn er dann auch noch vom Traumkorsett und vom Traumrabattkorsett spricht, dann möchte man ihn einfach nur anschreien. Also ich. Also, egal.)

Wer nochmal gucken will: 12. und 13. März, jeweils 20.15 Uhr, Das Erste

FILM: Populärmusik aus Vittula

Ist das nicht dieser Film, der eigentlich von so vielen Leuten gelobt wurde? Ich fand ihn doof. Langweilig, er plätschert ewig vor sich hin, dann kommt ein verrückter Musiklehrer und die Jungs spielen in einer Band und dann kommen die ersten Frauen und die Band zerbricht. Mir fehlten wirkliche Höhepunkte. Es gibt wirklich bessere Coming-of-age-Filme.

FILM: Northern Star

Ich bin dann doch wieder fasziniert von dieser Julia Hummer. In diesem Film spielt sie eine 18-Jährige, die immer noch darunter leidet, dass ihr Vater sich umgebracht hat. Sie macht ihre Mutter dafür verantwortlich und hasst das Leben an sich. Und dann will sie mit diesem Typen durchbrennen, der auch gerade seinen Vater wegen Selbstmord verloren hat. Der Film alleine war so lala. Aber diese Frau. Was Julia Hummer erlebt haben muss, dass sie so spielt – will ich gar nicht wissen.