FILM: Mein Führer
Eine Vorpremiere zu Dani Levys neuen Film, dem ich nach den Trailern vor einigen Wochen voller Erwartung entgegengesehen habe. Leider. Denn das, was der Regisseur den Zuschauern bietet, ist in Teilen sicherlich amüsant, letztendlich aber ein halbgarer Film. Ein Film ohne Aussage. Dani Levy wagt nichts. Ich habe mich wirklich gefreut: auf politische Unkorrektheiten, überspitzte Klischees, halt alles, was zu einer guten Komödie gehört. Erhalten habe ich von all dem nichts. Oder nur wenig. Stattdessen versucht mir Dani Levy eine Geschichte mit Moral zu erzählen.
Natürlich habe ich auch gelacht. Manchmal. Und immer dann, wenn Helge Schneider spielen konnte. Wenn er sich über Goebbels lustig macht („Wollt ihr den totalen Krieg, pah!“), wenn er sich zu den Grünbaums ins Bett legt („Mir ist so kalt“) oder wenn er die Maskenbildnerin zu Recht weist. Allerhöchstens noch Ulrich Mühe schafft es, einigermaßen brillant herüberzukommen. Alle anderen bleiben blass. Welch Potenzial Figuren wie Goebbels, Himmler und Speer gehabt hätten – aber nein, Levy nimmt die Geschichte zu ernst und scheitert an ihr.
Wahrscheinlich lag es wirklich am vielen Umschneiden und Nachdrehen. Anders ist es mir zumindest nicht zu erklären, dass dieser Film den Untertitel „Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler“ trägt. Denn eine so genannte „Wahrheit“ über diesen Mann habe ich wahrlich nicht erfahren. Allenfalls die über einen Schauspieler namens Adolf Grünbaum. Um die zu erfahren, bin ich allerdings nicht ins Kino gegangen.